Berlin. Fahrer an der Fernbedienung beweisen beim Slotracing Geschick.

Tobi rast mit seinem gelben Rennwagen über die Strecke. Er fährt geradeaus, dann geht es in die erste Kurve. Der Flitzer wird etwas langsamer, legt sich nach rechts, nach links und noch mal nach rechts. Dann ist die Strecke wieder gerade, und Tobi gibt Vollgas.

Natürlich steuert der 14-Jährige kein echtes Auto. Er hat eine Fernbedienung in der Hand. Damit bestimmt er, wie schnell sein elektrisches Modellauto über eine lange Fahrbahn sausen soll. Denn Tobis Hobby ist das Slotracing (gesprochen: Sloträißing).

Slot ist das englische Wort für Spalt oder Schlitz. Racing heißt Rennen. Ein Blick auf die Rennbahn verrät, warum das Spiel so heißt. Denn auf der Rennstrecke sind sechs feine Schlitze zu sehen.

Sie sind für die Modellautos gedacht, die darauf fahren können. Die Autos haben ähnlich wie Schiffe einen Kiel, der in den Schlitzen steckt. Er sorgt dafür, dass die Autos auf der Strecke Halt haben. Sie fahren dadurch ähnlich wie auf Schienen.

Das klappt meist – aber nicht immer. Tobi ist mit seinem gelben Rennwagen zu schnell in eine enge Kurve gefahren. Zack! Schon fliegt das Auto aus der Bahn. Der Junge setzt es wieder in die Spur und gibt erneut Gas. Der Rennwagen fährt durchs Ziel. Tobi guckt auf einen Bildschirm. Der zeigt an, wie lange er für die Runde gebraucht hat.

Dieses Mal war er etwas zu langsam. „Die Bahn ist noch nicht richtig eingefahren. Es liegt noch zu viel Staub drauf“, erklärt er. Beim zweiten Versuch braucht er etwas mehr als zehn Sekunden. „Das ist schon mal besser, aber eigentlich kann man die Runde auch in neun Sekunden schaffen.“

Nach einigen Minuten kommt Tobis Vater dazu. Tobi tauscht seinen gelben Flitzer gegen ein anderes Auto aus. Sein Vater setzt sein Modellauto daneben, und es geht los. Die beiden gucken konzentriert. Mal ist der Vater schneller, dann wieder Tobi.

„Am meisten Spaß beim Slotracing machen mir solche Rennen“, sagt Tobi. „Die Herausforderung dabei ist, dass man sich nicht von seinen Gegnern provozieren lässt.“ Damit meint er: Wenn mehrere Fahrer um die Bestzeit fahren, kann man leicht übermütig werden. Dann fliegt man viel schneller aus der Kurve.

Und tatsächlich: Beim Rennen gegen den Vater rutscht Tobis Auto gleich mehrfach von der Bahn. Das ist aber nicht weiter schlimm. Das Auto ist ganz geblieben. Die beiden legen die Fernbedienungen weg und packen ihre Flitzer in geschützte Boxen. Dort bleiben sie gut verstaut – bis zum nächsten Rennen.