Die Meeresbiologin Antje Boetius bekommt einen Umweltpreis.

Erfurt. Dass sie einmal das Meer erforschen wird, war Antje Boetius schon als Kind klar. Sie schaute sich gern Filme von Meeresforschern an, die mit Haien schwammen oder mit Tauchbooten die Tiefsee erkundeten. Ihren Traum hat Antje Boetius dann tatsächlich wahr gemacht und ist Meeresbiologin geworden. Eine richtig gute!

Am Sonntag erhielt die 51-Jährige für ihre Arbeit in der Stadt Erfurt den Deutschen Umweltpreis. Und zwar von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich. Denn der dieser Preis ist eine wichtige Auszeichnung für Menschen, die sich dafür einsetzen, die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Die Preisträger bekommen viel Geld: 500 000 Euro.

Bei der Arbeit von Antje Boetius geht es unter anderem darum, die Bedeutung bestimmter sehr kleiner Lebewesen in der Tiefsee zu erforschen. Diese fressen dort Methan. Ohne diese winzigen Lebewesen würde es aus dem Meer entweichen und als Gas in die Atmosphäre kommen.

Wenn aber zu viel davon freigesetzt wird, trägt es dazu bei, dass sich das Klima auf der Welt verändert. Klimaforscher sagen: Dann steigen die Temperaturen auf der Erde. Das führe dazu, dass der Meeresspiegel steigt, es häufiger Dürren gibt und Stürme. An den Forschungen von Antje Boetius und ihrem Team kann man ablesen, wie weit der Klimawandel bereits fortgeschritten ist und in welchem Tempo er sich beschleunigen wird.

Den Umweltpreis bekam Antje Boetius nicht allein verliehen. Sie teilt ihn sich mit einem Team von Abwasser-Experten. Die haben sich dafür eingesetzt, dass im Land Jordanien an manchen Orten schmutziges Wasser direkt vor Ort gereinigt wird.

Denn Kanal-Netze für schmutziges Wasser, wie sie etwa in Deutschland üblich sind, gibt es dort nur in größeren Städten. Das gereinigte Wasser kann dann zum Beispiel zum Bewässern von Äckern eingesetzt werden.