Oudtshoorn. Weil Union Berlin einen Fußballplatz in seiner Heimat baute, hält Bredwin zu ihm.

Bredwin will groß rauskommen. Als Fußballstar! Das erzählt er ruhig und fest entschlossen. „Ich übe jeden Tag, wenn ich kann“, sagt der 14-Jährige. Gleich nach der Schule stürmt er zusammen mit anderen Jungen und Mädchen auf den Platz.

Bredwins Lieblingsspieler heißt Sebastian Polter. Das ist ungewöhnlich. Bredwin wohnt in einem kleinen Dorf in Südafrika, einem Land ganz im Süden Afrikas. Sebastian Polter spielt aber in Deutschland beim Verein Union Berlin. Bredwin weiß, dass dieser Verein in der Zweiten Bundesliga spielt und Chancen hat aufzusteigen.

Dass er die Mannschaft kennt, liegt an dem Fußballplatz, auf dem er trainiert. Der hat ein großes Schild über der Tribüne. „Stadion an der alten Försterei 2“, steht dort. So heißt auch das Stadion von Union Berlin in Deutschland, nur ohne die Zahl 2 dahinter.

Die Idee für das Projekt hatte Dario Urbanski aus Bredwins Nachbarschaft. Er ist aus Deutschland nach Südafrika gezogen und Union-Fan. Urlauber hatten seine Idee in Deutschland weitererzählt. Dann spendeten verschiedene Leute Geld. Auch andere Sportvereine setzen sich für Menschen ein, die es nicht so gut haben. So entstehen Projekte wie der Platz in Südafrika. Nach und nach gründeten sich drei neue Sportvereine in der Nähe. Sie alle trainieren auf dem Platz. Die rund 60 Kinder aus dem kleinen Dorf dürfen auch in ihrer Freizeit dort spielen. Sie sprechen die Sprache Afrikaans. Das klingt für Deutsche ein bisschen wie Holländisch. Aber wenn man laut „Eisern“ ruft, antworten die Kinder auf Deutsch: „Union“. So machen es auch die Union-Fans in Deutschland. Bredwin liebt Fußball vor allem deshalb, weil es ein Teamsport ist, den man mit Freunden spielen kann. Durch den Fußballplatz kommt er seinem Traum ein Stückchen näher. „Vorher haben wir kein Fußballfeld gehabt, wir haben keine Schuhe gehabt, wir haben keinen Fußball gehabt, wir haben auf der Straße gespielt“, erzählt Bredwin.

In dem kleinen Ort gibt es keine geteerten Straßen. Auf den Wegen liegen viele Steine, auch größere. Ab und zu sind kleine Sträucher im Weg. Die Häuser dort sind eher klein und nicht so stabil.

Viele Eltern haben keine Arbeit. Die Kinder aus dem Dorf haben es oft schwer, einen guten Beruf zu finden.

In der Schule strengt sich Bredwin nun besonders an. Er lernt dort zum Beispiel, wie man möglichst gesund lebt. Auch das ist wichtig für sein Ziel, eines Tages ein berühmter Fußballspieler zu werden. dpa