Eine Pizza liegt vor dir: Du nimmst ein Stück und der Käse darin zieht fantastische Fäden. So sehr, dass du ein bisschen mit dem Stück kämpfen musst, bist du es in den Mund bekommst.

Warum zieht ein Käse Fäden? Dies liegt an den Inhaltsstoffen des Käses und deren Struktur. Da Käse aus Milch hergestellt wird, enthält er hauptsächlich Milcheiweiß, Fett und Wasser. Die Eiweißmoleküle bilden ein netzartiges Gerüst. In diesem Gerüst ist das Wasser und das Fett eingelagert.

Erhitzt man nun den Käse kommt alles durcheinander. Das Fett wird weich und dehnt sich. Gibt man weiter Hitze zu, wird schließlich auch das Eiweiß weich und schön biegsam. Die Netzstruktur lockert sich und dehnt sich aus. Vor allem dank des Eiweißes kann man nun Fäden ziehen. Dass dies bei den unterschiedlichen Käsesorten mal schlechter und mal besser funktioniert, liegt daran, dass die Käsesorten verschiedene Anteile an Fett und Eiweiß enthalten.

Außerdem spielt der Reifegrad des Käses eine Rolle. Bei der Reifung wird Fett und Eiweiß abgebaut. Die Netzstruktur des Eiweißes wird langsam zerlegt und das Fädenziehen hört auf. Veranstalte doch einmal mit deinen Eltern einen Käsewettbewerb im Fädenziehen. Garniere einfach Toastscheiben mit verschiedenen Käsesorten z. B. mit jungem Edamer, Parmesan oder Weichkäse und erhitze sie im Backofen. Welcher Käse gewinnt?