„Die Löwen haben deutsche Spieler vorangebracht und die Identifikation gestärkt.“

Mit dem Derby-Kraftakt haben sich die Löwen nochmal selbst übertroffen. Derart personell gebeutelt, im dritten Spiel in fünf Tagen einen Sieg zu landen, zeugt von enormer Charakterstärke. Eine Tugend, die die Mannschaft die gesamte Spielzeit ausgezeichnet hat. Sie lieferte ihre nervenstärksten Leistungen ab, wenn es besonders nötig war, gewann mit bewundernswerter Konsequenz genau die Spiele, in denen sie ihr Polster nach unten ausbauen und am Ende Platz zwölf verteidigen konnte.

Trainer Frank Menz und sein Stab verdienen ein Riesenlob. Sie haben es im zweiten Jahr in Folge geschafft, mit einem der geringsten Spieleretats der Liga ein Team auf die Beine zu stellen, das klar besser war, als die Summe seiner Einzelakteure. Dazu kamen die Löwen sympathisch rüber, spielten attraktiv, schnell, teamorientiert, teilweise sogar spektakulär. Sie haben in Allstar Scott Eatherton und DeAndre Lansdowne Liga-Topprofis entwickelt und, wie versprochen, auch junge deutsche Spieler deutlich vorangebracht und die Identifikation gestärkt.

Der Klassenerhalt steht seit Wochen fest, die Stimmung bei den Heimspielen ist viel besser geworden. Alle Ziele wurden erreicht. Es hätte allerdings öfter noch voller sein können in der VW-Halle, zumal die Löwen 2018 von neun Heimspielen sieben gewonnen haben. Schön, dass das Team nun wenigstens zum Abschluss mit ausverkauften Rängen belohnt wurde.

Für nächste Saison bleibt zu hoffen, dass die Löwen nicht der Fluch der guten Tat ereilt. 14 Siege zu toppen, dürfte nämlich selbst mit höherem Mannschaftsetat nicht einfach sein. Und der ist ja noch nicht mal gesichert.