„Vielleicht sollten Fans beim nächsten Trainerwechsel dem Neuen zumindest eine Chance geben.“

Was hatten sich die Fans des VfB Stuttgart nicht echauffiert, als ihr Klub Ende Januar Tayfun Korkut als Nachfolger von Hannes Wolf vorstellte. Zu blass, zu profillos und vor allem zu erfolglos sei der Trainer bei seinen vorherigen Stationen gewesen. Deshalb lederten die Anhänger in den sozialen Medien los wie nichts Gutes. Tenor: Wie könnte man nur so einen Coach für die Mission Klassenerhalt holen.

Nach fünf Spielen unter Korkut sind die Kritiker auf einmal verstummt. Mit dem neuen Trainer sind die Schwaben noch ungeschlagen, haben zuletzt viermal in Folge gewonnen. Mit 33 Punkten ist der VfB auf einem guten Weg, den Abstiegskampf hinter sich zu lassen und darf inzwischen sogar ganz leicht von einem Platz in der Europa League träumen.

Und was lernen wir daraus? Zumindest nicht, dass Korkut ein überragender Trainer ist und dass er den VfB in der Zukunft wieder zu Titeln führen wird. Dieses kurze Hoch reicht noch nicht aus, um eine Aussage über das langfristige Wirken des Trainers zu fällen. Aber vielleicht sollten Fans beim nächsten Trainerwechsel dem Neuen zumindest eine Chance geben – auch wenn er nicht die Vita eines Jupp Heynckes oder das Charisma eines Jürgen Klopp besitzt. Korkut hat seine Chance jedenfalls erst einmal genutzt, obwohl er fast keine hatte.