Berlin. Statt mit siedendem Öl garen die Geräte mit einem heißen Luftstrom. Pommes enthalten deshalb weniger Fett.

Gute Pommes kommen nie aus der Mode – das kann jeder Kantinenbetreiber und jeder Imbissbesitzer bestätigen. Doch glaubt man Medienberichten, könnte ein Produkt für einen echten Fritteusen-Boom sorgen: die Heißluftfritteuse. Woher aber kommt dieser Trend? Und sind Pommes aus der Heißluftfritteuse gesünder? Wir klären die wichtigsten Fragen:

Wird die Heißluftfritteuse 2018 zu

einem Trendprodukt?

Tatsächlich wurden Heißluftfritteusen bereits auf der Internationalen Funkausstellung 2010 vorgestellt, konnten sich aber lange Zeit nicht so richtig durchsetzen. Jetzt gibt es erste Anzeichen, dass sich das ändern könnte. So sind etwa zuletzt die Suchanfragen nach dem Begriff „Heißluftfritteuse“ bei Google kontinuierlich angestiegen.

Wie funktionieren die Geräte?

Im Prinzip ist eine Heißluftfritteuse ein kleiner Umluftbackofen im Turbo-Modus. So wird auch hier heiße Luft im Inneren des Geräts umgewälzt. Doch während im Backofen bestenfalls ein heißes Lüftchen weht, entfacht die Heißluftfritteuse einen Wüstensturm: Die Geräte von Philips erreichen etwa eine Windgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Erst diese schnelle Heißluftzirkulation sorgt für die besondere Garleistung der Geräte. Das heißt, die Maschinen kommen weitestgehend ohne Fett aus. Öl wird nur benötigt, wenn rohe Zutaten wie Kartoffeln gegart werden. Dann kann – je nach Menge – ein Teelöffel Öl nötig sein.

Sind Heißluftfritteusen besser als herkömmliche Fritteusen?

Wenn es ums Frittieren geht, wissen die Belgier wohl am besten Bescheid. Und so hat der belgische Ableger der Stiftung Warentest (Test Achats) vergangenes Jahr vier Heißluftfritteusen gegen 30 klassische Fritteusen antreten lassen.

Das Ergebnis: Keine der Heißluftfritteusen kam ganz an die Varianten mit Frittierfett heran. Nach Ansicht der Tester würden die Heißluftpommes schnell zu hart. Zudem sind die Garzeiten bei den Heißluftgeräten höher.

Wie viel kostet eine Heißluftfritteuse?

Der Testsieger aus dem vergangenen Jahr, die Philips HD9240/30 Airfryer XL, kostet mindestens 200 Euro. Der Testsieger unter den klassischen Fritteusen, die Domo DO 458 FR, ist schon für rund 60 Euro erhältlich.

Sind Pommes aus Heißluftfritteusen gesünder?

Jein. In jedem Fall enthalten sie weniger Fett und sind damit auch erst mal gesünder. Ganz ohne Fett geht es bei Heißluftfritteusen übrigens nicht. Denn Tiefkühlpommes sind in der Regel vorfrittiert und enthalten somit auch Fett. Frische Pommes aus der laut Test Achats besten Heißluftfritteuse enthielten drei Prozent Fett, herkömmliche Fritteusen kamen auf bis zu 8,5. Bei tiefgekühlten Pommes waren es mit Heißluft sechs Prozent Fett, bei den klassischen Fritteusen etwa 15.

Entscheidend für den Gesundheitsfaktor von Pommes ist aber auch der Stoff Acrylamid. Er steht im Verdacht, Krebs zu erregen und entsteht bei der Erhitzung von kohlenhydratreichen Lebensmitteln auf über 120 Grad Celsius. Ab Temperaturen von über 170 Grad steigt der Gehalt sprunghaft an. Die EU hat mittlerweile sogar eine Farbtabelle herausgegeben, die zeigt, ab welchem Bräunungsgrad von Pommes der Acrylamidgehalt steigt. Hier unterscheiden sich Luft- und Öl-Fritteusen kaum – denn hohe Temperaturen können beide erzeugen. Die Stiftung Warentest rät deshalb, Pommes bei maximal 170 Grad zu frittieren.