Vorbereitung. Die Stiftung Digitale Chancen hat Grundsätze dafür formuliert.

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Als Erstes sollten Lernmotivation, -erfahrung und die Einschätzung der Lernfähigkeit besprochen werden. Hierzu kann ein vorbereiteter Fragebogen sinnvoll sein.

2 Gruppengröße

Kursgruppen sollten homogen sein in Bezug auf Lernerfahrung und -fähigkeit, damit es nicht den einen zu langsam geht und andere sich nicht trauen, Fragen zu stellen. Je geringer die Lernerfahrung, umso kleiner sollten die Gruppen sein

3 Ermutigung

Ziel der Schulung ist nicht in erster Linie, das Bedienen eines Geräts oder einzelner Netzanwendungen zu erlernen, sondern die Befähigung und Ermutigung zum Einsatz digitaler Medien im Alltag. Dies kann durch positive Berichte oder eine Begleitung durch altersähnliche Netznutzer geschehen.

4 Kursinhalte

Das Angebot sollte darauf ausgerichtet sein, einen Nutzen für die Bewältigung des Alltags zu schaffen: Kontaktpflege mit Familie und Bekannten, Unterhaltung und Zeitvertreib, Orientierung in neuen Umgebungen oder die Ersparnis von Laufereien durch Einkäufe im Netz. Die jeweilige Alltagssituation sollte im Vordergrund stehen. Die Bedienung der Medien wird dabei – quasi nebenbei – schrittweise gezeigt und geübt.

5 Komplexität & Übung

Für alle Anwendungen gibt es einfachere und kompliziertere Lösungen. Ein Training sollte stets mit den einfacheren beginnen. Die nächsthöhere Komplexitätsstufe sollte mit einem Zusatznutzen eingeführt werden. Am Beispiel der häufigsten Nutzung – Kontakte und Kommunikation – heißt das: Mit E-Mails beginnen, dann die Videotelefonie wie Skype mit dem Zusatznutzen des gegenseitigen Sehens einführen, danach einen Messengerdienst wie WhatsApp mit der Möglichkeit, Fotos auszutauschen. Jeder Schritt sollte von jedem Teilnehmer mindestens einmal mit Hilfestellung und einmal alleine geübt werden, bevor es weitergeht.

6 Lösungen

Die Teilnehmenden haben meist Angst, etwas falsch oder kaputt zu machen. Zudem fürchten sie finanzielle Schäden beim Online-Einkauf oder -banking sowie den Missbrauch persönlicher Daten. Bei jeder Anwendung sollten Bedenken besprochen und an Beispielen vertieft werden. Anschließend sollten Möglichkeiten zur Problembewältigung gezeigt werden.

7 Kursmaterial

Ältere Menschen wünschen schriftliche Unterlagen, damit sie den Lernstoff in Ruhe nachlesen können. Das Material sollte jeden einzelnen Bedienungsschritt mit genau den Geräten und Anwendungen zeigen, die im Training geübt wurden. Falls möglich sollte daher zu Beginn der Schulung eine Festlegung auf ein von allen Teilnehmern genutztes Gerät erfolgen.

8 Hausaufgaben/Nachsorge

Wenn ein Training nur ein- oder zweimal in der Woche stattfindet, sollten Hausaufgaben aufgegeben werden, die das im Training Geübte noch einmal wiederholen oder es in einer leichten Variante üben lassen. Es sollte ein Hilfsangebot in Form einer persönlichen oder telefonischen Sprechstunde an ein oder zwei Zwischenterminen geben. Auch nach Kursende sollte es persönliche oder telefonische Sprechstunden geben.