Manchmal ist es nur ein blöder Spruch, schnell in Gedanken weggewischt, manchmal ist es aber auch eine Hand, die auf Oberschenkel, Po oder woanders liegt – dort, wo sie nicht sein soll. Jede Frau kann eine Geschichte von sexueller Belästigung erzählen, zumindest jede, mit der ich gesprochen habe. In den Social-Media-Netzen gibt es für diese Geschichten ein Pendant: Das Hashtag #metoo (zu deutsch: ich auch). Es soll sagen, auch ich kenne eine Geschichte – auch ich wurde sexuell belästigt. Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat den Hashtag, der bereits seit etwa zehn Jahren für eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung existiert, unfreiwillig wieder aufleben lassen. Am 5. Oktober hat die New York Times einen Artikel veröffentlicht, in dem Frauen über die sexuellen Übergriffe Weinsteins berichten. Seitdem zieht #metoo weitere Kreise: Unabhängig von Weinstein berichten Frauen und Männer – denn sexuelle Belästigung ist kein rein weibliches Problem – von Übergriffen, so auch Schwedens Außenministerin Margot Wallström. Welche Art der Belästigung die Opfer erlebt haben, ist für den Hashtag #metoo nicht am wichtigsten. Es will aufzeigen, wie verbreitet sexuelle Belästigung ist, und dass sie Teil unserer zivilisierten Welt ist. Deshalb schreibe auch ich: #metoo.