Braunschweig. Die Oase Dropshotters spielten zwischen 1989 und 1992 in der deutschen Squash-Bundesliga Nord.

Zu einer Zeit, als Eintracht Braunschweig zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga tingelte, wurde in der Braunschweiger Tennis + Squash Insel Bundesligasport geboten. Die Oase Dropshotters – Dropshot ist ein spezieller Schlag mit Unterschnitt im Squash – erspielten sich in gerade einmal acht Jahren den Weg von der Bezirks- bis in die Bundesliga.

Den Anstoß für die Gründung des Vereins gab damals jedoch kein Braunschweiger, sondern mit Ingo Lang ein Bayer. Gemeinsam mit den Fach-Brüdern Gerald, Thomas und Bernward aus Wolfenbüttel gründeten sie am 17. Juni 1981 den Oasen Dropshotters Squash Rackets Club. In der ersten Saison starteten die Dropshotters mit zwei Herren- und Damenmannschaften sowie einer Jugendmannschaft in die Saison. Es folgte der direkte Aufstieg der 1. Herren in die Oberliga. Das sollte aber erst der Anfang sein.

Ein neuer Pächter mit Manager-Qualitäten

Ein gutes Jahr nach der Gründung sollte es wieder ein Bayer sein, der die Entwicklung des Vereins maßgeblich prägen sollte: Michael Ebeling, ein passionierter Tennis-Spieler und angehender Anwalt, war auf der Suche nach einem Tennis-Klub fündig geworden, und zwar in Braunschweig an der Friedrich-Seele-Straße 15.

„Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht mal was Squash überhaupt ist“, sagt Ebeling schmunzelnd. Doch er lernte schnell. Allerdings waren es weniger seine spielerischen Fähigkeiten, die dem Verein zum Erfolg verhalfen, sondern seine organisatorischen. „Ich war zwar Mannschaftskapitän, habe aber selbst nicht gespielt. Das war eher symbolisch“, erinnert er sich. Trotzdem wäre der Verein ohne sein Zutun niemals in der Bundesliga gelandet.

In seiner Funktion als neu gewählter 1. Vorsitzender des Vereins akquirierte er Sponsoren, integrierte Jugendförderprogramme und neue Trainingsmethoden. „Wir haben uns damals Videoaufzeichnungen der Bundesliga-Profis angesehen und analysiert“, erklärt Ebeling. Das langfristige Ziel hieß: Bundesliga-Aufstieg. Es sollte schneller erreicht werden, als gedacht.

100000 DM für den Bundesliga-Aufstieg

Ohne Moos nix los – das ist im Sport nun mal so und Squash ist da keine Ausnahme. „Um mit den Besten mitzuhalten, musst du Profis einkaufen und die spielen nicht für Luft und Liebe“, sagt Ebeling.

Daher gründete er einen Sponsoring-Pool – interessanter Weise noch vor dem Pool 100 von Eintracht Braunschweig – bei dem die einen mehr und die anderen weniger Geld dazu gaben. Am meisten zahlte damals aber definitiv Wichmann Systemhaus. „Für eine Saison hat Wichmann uns damals 40 000 DM in bar übergeben“, berichtet Ebeling, der ein guter Freund des Eigentümers war. Insgesamt sammelte Ebeling 100 000 DM Budget zusammen. Damit wurde ein neuer Anlagentrainer, die An- und Abreise bei Spielen, Hotels sowie neue Profi-Spieler finanziert.

Mit dem Erfolg kamen auch die Geldsorgen

Außerdem mussten einige Spieler extra für wichtige Partien eingeflogen werden. „Spieler wie Stuart Hailstone oder Andrew Danzey lebten in London und haben sich immer dann ins Flugzeug gesetzt, wenn wir sie gebraucht haben“, sagt Ebeling. Um in der höchsten deutschen Spielklasse nicht dauerhaft die zweite Geige zu spielen, mussten neue Spieler her.

Dabei waren die ausländischen Profis nicht so begehrt wie die Deutschen und erst recht nicht so kostspielig. Denn pro Spiel durfte nur ein Ausländer eingesetzt werden. Doch Michael Ebeling ließ sich nicht lumpen und verpflichtete mit Andre Maur einen der besten deutschen Spieler vom Meister Paderborn. Doch auch der Top-Einkauf konnte den Abstieg 1992 nicht verhindern. Es sollte der Anfang vom Ende sein. Mit dem schwindenden Erfolg blieben die Sponsoren und somit auch die Profi-Spieler aus. Ein Absturz in die Oberliga war die logische Konsequenz.

Und dort schwingen die Oase Dropshotters auch heute noch ihre Schläger – zur Zeit zwar auf dem letzten Platz, „aber da gehören wir im Moment sportlich auch hin und sind ganz zufrieden mit unserer Situation. Wir würden uns aber freuen, wenn einige Squash-Interessierte den Weg zu uns finden würden“, sagt Thomas Kurzer von den Oase Dropshotters. Am 12. Februar spielen die Dropshotters im Vienna House Easy Braunschweig um den Klassenerhalt – zahlreiche Unterstützung ist erwünscht.