Berlin. Unverrottetes Material entzieht dem Boden wichtigen Stickstoff, verhindert aber starke Verdunstung.

Mulch ist eigentlich etwas Gutes: Die Beetböden werden mit pflanzlichen Materialien bedeckt, die Unkraut unterdrücken und die Bodenstruktur verbessern. Und der Hobbygärtner hat den Vorteil: Er muss weniger gießen, denn die Mulchdecke verhindert starke Verdunstung.

Allerdings ist nicht jeder im Handel angebotene Mulch wirklich gut für Pflanzen und Boden. Rindenmulch aus frisch gehäckseltem Holz entzieht dem Boden beim Verrotten wichtigen Stickstoff, erklärt Isabelle Van Groeningen, Dozentin an der Königlichen Gartenakademie in Berlin.

Van Groeningen rät Hobbygärtnern, Rindenmulch am besten nicht zum Bedecken der Erde um Rosen und Stauden zu nutzen. „Oder man gibt dem Boden eine extra Portion Hornspäne zur Kompensation.“ Eine gute Alternative sei Rindenhumus, also schon verrottete Häcksel und Rindenteile. „Oder noch besser, man zweckentfremdet Kompost als Mulch.“

Auch so manch anderes Mulch-Material kann den Pflanzen Probleme bereiten, Champignonmist zum Beispiel. Die Pilze wachsen etwa auf Stroh-Mist-Mischungen heran. Nach der Ernte kann man diese Mischungen kaufen und auf dem Beet verteilen, laut Werbung als Mulch, Dünger und Bodenverbesserer. „Aber ich muss dafür sorgen, dass das Material sterilisiert wurde“, sagt Van Groeningen. Sonst wachsen Pilze im Rosenbeet.

Verzichten muss man auf Mulch sogar ganz bei Rhododendren und Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen an den Boden wie Sternmagnolien und Heidelbeeren. Champignonmist hat einen hohen pH-Wert, was diesen Gehölzen und Stauden schaden würde. Hier empfiehlt Van Groeningen Laub und Kiefernnadeln als Mulch. dpa