Wolfsburg. In Wolfsburg-Nordsteimke entstanden auf einem Rittergut Apartments für Gäste.

Ein behutsamer Umbau historischer Bausubstanz, dazu gut durchdachte und geschmackvoll ausgestattete Apartments und Suiten zeichnen den ersten, im April 2016 fertiggestellten, Bauabschnitt des Yard Boarding Hotels im Wolfsburger Nordsteimke aus. Dass die Architektur eines Neubaus ebenfalls so viel Lokalkolorit ausstrahlen und noch dazu eine enge städtebauliche und ästhetische Verbindung zum Dorf, der Landschaft und dem benachbarten Gutshof entfalten kann, zeigt der im August 2016 von den hannoverschen Architektinnen Irina Kresic und Tatjana Sabljo fertiggestellte Neubau, die sogenannte Alte Reihe.

15 Apartments mit unterschiedlichen Grundrissen sind gegenüber der umgebauten Remise im Süden der Rittergutanlage untergebracht. Das mit einem flachen Satteldach versehene Gebäude steht auf den Abmessungen der ursprünglichen Gerätescheune.

Der kompakte langgestreckte Nachfolgebau verrät viel über die Sympathie des Bauherrn und seiner Architektinnen für die Moderne. Während die Südseite mit großen quadratischen Fenstern und der roten Ziegelsteinfassade direkt an das Gegenüber anknüpft, öffnet sich die Südseite mit Sichtbeton wie ein straff gerastertes Wohnregal mit Terrassen, weiträumigen Balkonen und weiten bodentiefen Fenstern.

Das Haus gibt sich mit Maß und Respekt introvertiert und eröffnet von innen neue Perspektiven auf das dörflich geprägte, ruhige Außengelände samt Pferdewiese. Jeder findet hier in den konsequent klar und wohlproportionierten Räumen den gewünschten Wohnkomfort mitsamt Kitchenette. Von Licht erfüllt ist bereits der von Osten her erschlossene Flurbereich. Eine kleine Sitznische, aber auch die breiten Fensterbänke laden zum Verweilen ein. Ein zweiter Zugang liegt auf der Giebelseite im Westen. Im Erdgeschoss sind ein rollstuhlgerechtes und zwei barrierefreie Apartments eingerichtet. Die Wohnungen im Obergeschoss sind über drei Aufgänge erreichbar. Alle Räume sind mit wertigen und warmen Materialien gestaltet: Eiche als Bodenbelag, natursteinähnliche Fliesen im Bad, helle und glatte Oberflächen für Einbauschränke sowie Wandfarben passend zu den Textilien. Hier stört nichts Überflüssiges. „Wir wollten Privatsphäre bei gleichzeitig großer Offenheit schaffen“, berichtet Architektin Irina Kresic. Inmitten einer minimalistischen Hülle haben die Architektinnen ein maximales Wohlfühlerlebnis geschaffen und eine zeitlose Wohnatmosphäre, in der die Landschaft eine starke Präsenz erhält.