Stuttgart. Moderne Energiesparfenster verhindern, dass Wärme entweicht – aber die Schimmelgefahr steigt.

Nach einem Austausch der Fenster sollten die Bewohner des Hauses oder der Wohnung besonders häufig lüften. Das gilt nicht zuletzt nach dem Einbau moderner Energiesparfenster, raten die Experten von Zukunft Altbau, einem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm.

Energiesparfenster haben oft eine Zweifach- oder Dreifachverglasung. Diese verhindert nicht nur den Verlust von Wärme, sondern auch, dass Luft unkontrolliert entweichen oder hereinströmen kann – ein Vorteil beim Energiesparen. Doch ein ausreichender Luftaustausch ist wichtig, damit Luftfeuchtigkeit abtransportiert wird. In bewohnten Räumen sollten 60 Prozent Luftfeuchte nicht überschritten werden, sonst kann sich Schimmel innen an den Außenwänden bilden.

Um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten, sollte man innerhalb von 24 Stunden jeweils mindestens fünfmal mehrere Minuten lang lüften. Das ist aber nicht immer möglich. Die Experten von Zukunft Altbau raten deshalb dazu, sich ein Lüftungskonzept erstellen zu lassen. Dies ist laut der DIN-Norm 1946-6 teilweise sogar Pflicht – etwa wenn mehr als ein Drittel der Fensterflächen erneuert wurde.

Mit einer Lüftungsanlage kann man den Experten zufolge Schimmelgefahr eindämmen. Die Kosten dafür variieren je nach Ausstattung: Reine Abluftanlagen liegen bei 2000 Euro, kontrollierte Lüftungen bei etwa 15 000 Euro. Den Einbau einer Anlage fördert die KfW, wenn das Gebäude vor dem 1. Februar 2002 errichtet wurde. Über das Programm „Energieeffizient Sanieren“ kann man unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss von bis zu 7500 Euro pro Wohneinheit erhalten. dpa