Sie kennen diesen schönen Effekt, wenn man auf der Autobahn fernab der Heimatregion unterwegs ist und plötzlich vor sich ein Fahrzeug erblickt mit dem Heimatkennzeichen. Man fühlt sich irgendwie verbunden, und sei es durch das solidarisierende Gefühl, gemeinsam in der Fremde unterwegs zu sein. Unwillkürlich, Ihnen geht das vielleicht ähnlich, schaut man im Falle eines Überholvorgangs in das Nachbarfahrzeug, um festzustellen, ob einem die Insassen bekannt vorkommen. Dieses recht belebende Erkennungsspiel beschert mir in den letzten Jahren zu oft enttäuschende Momente. Das ist allein meiner im Alter schwindenden Sehkraft geschuldet. Wenn ich die Buchstaben HE bei weit vorausfahrenden Autos zu erkennen glaubte, stellte sich beim Näherkommen heraus, dass es sich um ME handelt. Längst sind Fahrzeugführer dieses Herkunftsortes bei mir in den Rang von Spaßverderbern aufgerückt. Damit füge ich diesen Menschen entsetzliches Unrecht zu, gar keine Frage. Ich möchte daher Abbitte leisten bei allen Mettmannern. Vielleicht teilen wir ja ein Schicksal und sie verlesen sich auch – nur anders herum.