“Jahr um Jahr verschwinden Angebote auf Nimmerwiedersehen. Man darf das ruhig bedauern und Anteil nehmen. “

Der Mann sprach mich freundlich an auf dem Parkplatz eines großen Helmstedter Supermarktes. Ob ich bereit wäre, ein paar Euro zu spenden zur Unterstützung seines Unternehmens: ein Wanderzirkus. Bald werde er den Betrieb ohnehin einstellen müssen. „Es kommen keine Zuschauer mehr“, erzählte der Mann. „Man kann sich heute alles auf dem Handy anschauen. Wer will noch echte Tiere sehen?“ Er trug sein Anliegen jedoch ohne Groll vor, eher wie eine sachliche Feststellung. Ich fühlte mich ordentlich angesprochen und verschwendete keinen Gedanken daran, ob eine Spende angemessen und richtig ist. Jahr um Jahr verschwinden Angebote auf Nimmerwiedersehen. Man darf das ruhig bedauern und Anteil nehmen – wenn man denn schon die Gelegenheit bekommt. Nicht mehr gebraucht oder nachgefragt zu werden, ist eine bittere Erfahrung. Dass die Welt sich ständig ändert und weiterentwickelt, ist für die Betroffenen kein Trost. Viele erwischt es. Wir sollten daher ruhig zuhören, wenn jemand von seinem Abgang erzählt. Die Zeit, die wir uns für diesen Menschen nehmen, ist die tatsächliche Spende. Sie hilft, da bin ich mir sicher.