Dass hier aber fette Zitronen am Busch reifen, das ist neu.

Kennst Du das Land, wo die Zitronen blüh’n, im dunklen Laub die Goldorangen glüh’n? Wir wissen, dass Goethe damit ein Loblied auf die Pflanzenwelt und heitere Kultur Italiens besungen hat. Gut 220 Jahre später könnte er sein Schwelgen auf die Gegend am Südelm beziehen. Dass die Hügellandschaft an die Toskana erinnert, finden nicht nur Einheimische. Dass hier aber fette Zitronen am Busch reifen, das ist neu. 30 Stück habe ich an einem Exemplar in Schöningen gezählt; zwei davon durfte ich probieren. Es gibt keinen Unterschied zu importierten Früchten. Kenner vermuten, dass der nahegelegene Braunkohletagebau die Wärme des Sonnenlichts speichert und sie in der Nacht wieder abgibt. Bei Ostwind hat Schöningen somit einige Grade mehr zu verkraften. Zumindest die Zitronen sind darüber nicht sauer.