Helmstedt. Der Verein bildet die Ehrenamtlichen in einem elfmonatigen Vorbereitungskurs weiter. Im Januar startet schon der nächste Kurs.

Zehn Frauen haben jetzt einen elfmonatigen Vorbereitungskurs zur Sterbebegleitung beim Verein Hospizarbeit Helmstedt absolviert. Als eine der ersten Veranstaltungen im denkmalgerecht sanierten, ehemaligen „Rathaus der Neumark“, dem neuen Domizil der Hospizarbeit Helmstedt, überreichte laut Mitteilung deren Vorsitzender Joachim Scherrieble Zertifikate zum erfolgreichen Abschluss des Vorbereitungskurses an Jessica Beckert-Govaars, Cornelia Bosse, Nicole Dreesen, Andrea Falk, Monika Fiebig, Anja Franke, Catarina Köchy, Ulla Nolte, Jutta Schneider und Dietlinde Schoppel. Besonders freue sich Scherrieble, dass alle zehn Absolventinnen zugesagt haben, als Sterbebegleitende der Hospizarbeit in den Einsatz zu gehen.

Laut Pressemitteilung des Vereins haben sich die Teilnehmerinnen in dem Vorbereitungskurs sowohl spirituell und emotional mit Themen rund um Sterben, Tod und Trauer auseinandergesetzt sowie umfangreiches Fachwissen von Bestattungskulturen über Patientenverfügung hin bis zur Schmerztherapie erarbeitet.

Ehrenamtliche der Hospizarbeit begleiten 100 bis 120 Sterbende pro Jahr

„In den vergangenen elf Monaten haben Sie sich mit Ihren wunderbaren und eigenständigen Persönlichkeiten in einem intensiven Prozess zu einem tragfähigen Netz zusammengefunden und verwoben, das im Einsatz immer wieder hilfreich sein wird. Dieses Netzwerk wird jetzt größer“, so Scherrieble. Es wird laut Verein eingebunden in ein größeres Netzwerk von über 50 bereits ausgebildeten Sterbebegleitenden.

Seit über 17 Jahren begleiten die Ehrenamtlichen der Hospizarbeit zwischen 100 und 120 Menschen pro Jahr auf ihrem letzten Weg – im Schnitt etwa 95 Tage pro Person.

Im Namen des Vorstandes dankte Scherrieble für die Bereitschaft zu diesem Dienst sowie den bisherigen Sterbebegleitenden für Ihr Engagement. „Wieviel liebevolle Energie steckt in dieser Kultur des Begleitens!“

Außerdem dankte er Susanne Leson und Conni Lehmann für die immer wieder umfassende „Leib und Seele umsorgende Begleitung und Betreuung“ im Rahmen des Vorbereitungskurses.

Nachfrage steigt kontinuierlich: Neuer Kurs startet im Januar

Die Nachfrage an den Diensten der Hospizarbeit wächst laut Mitteilung nach einer leichten Delle durch die Corona-Pandemie weiter kontinuierlich. Deshalb soll im nächsten Jahr der elfte Vorbereitungskurs für Sterbebegleitende (von Januar bis Dezember 2024) beginnen. Der neue Orientierungstag findet nach Angaben des Vereins am 12. Januar 2024 ab 15 Uhr statt. Wer Interesse hat, kann sich im Büro der Hospizarbeit melden unter (05351) 5448349 oder info@hospizarbeit-helmstedt.de.

Der Verein Hospizarbeit Helmstedt e.V. setzt sich laut Mitteilung aktiv für Betroffene und Angehörige ein, die mit dem Thema Tod und Sterben konfrontiert sind. In dieser schweren Lebensphase seien die speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter gefordert. Sie begleiteten die Sterbenden in deren gewohnter Umgebung und unterstützten Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte. Diese Aufgaben werden kostenlos erbracht, heißt es weiter. „Wir wollen die Trauernden nicht allein lassen und diese letzte Lebensphase mittragen. Unsere Ehrenamtlichen erbringen hier sehr wertvolle Dienste. Um sie darauf vorzubereiten, investieren wir viel in eine gute Vorbereitung“, erklärt die leitende Koordinatorin des Vereins, Janine Rohkamp.

Der Vorbereitungskurs für Sterbebegleitende richtet sich laut Verein an Volljährige, die bereit sind, sich aktiv für Hospizarbeit einzusetzen. Eine persönliche Reife sowie eine Offenheit, sich intensiv mit den Themen Tod, Trauer, Verlust und Sterben auseinander­zusetzen, sollten ebenfalls mitgebracht werden, heißt es in der Mitteilung. „Eigene persönliche Trauer oder Verlusterfahrungen sollten nicht zu frisch und unbearbeitet sein. Der Kurs bietet keinen Ersatz für eine möglicherweise notwendige therapeu­tische Bearbeitung.“