Schöningen. Bei den Orgeltagen in Schöningen kommt nicht nur die Kirchenorgel zum Einsatz. Etwas ist in diesem Jahr jedoch anders als sonst.

Glockenklänge – die bilden den roten Faden der 29. Schöninger Orgeltage. Vom heutigen Sonntag, 5. November, bis Sonntag finden fünf Konzerte und ein Eröffnungsgottesdienst in der Stadt der Speere statt. Doch in diesem Jahr gibt es einen großen Unterschied zu den bisherigen Orgeltagen.

Die barocke Jonas-Weigel-Orgel in der St.-Vincenz-Kirche wird dieses Jahr nämlich nicht erklingen. Der Grund hierfür: Die Heizung sei ausgefallen, erklärte Barbara Rautenschlein, die Kirchenvorständin ist. „Wir haben Glück, dass wir die Orgeltage in der Klosterkirche St. Lorenz veranstalten können“, betonte Rautenschlein. Sie kündigt aber an, dass die 30. Orgeltage im kommenden Jahr nach Plan wieder in der St.-Vincenz-Kirche stattfinden werden.

Also die französisch-romantische Orgel in der St.-Lorenz-Kirche statt der barocken Jonas-Weigel-Orgel. Doch als Verlust sieht Kirchenmusiker Matthias Laidler den Umzug des Veranstaltungsorts nicht an: „Die Orgel in der St.-Lorenz-Kirche ist auf einer anderen Ebene gleichwertig.“ Sie sei im Jahr 1998 neu gebaut worden und habe 37 Register. „Das Besondere an der Orgel ist, dass der Ton des tiefsten Pedals bis an die untere Hörgrenze reicht“, erklärt Laidler. Die Pfeife, die diesen Ton erzeugt, sei mehr als sechs Meter lang.

In der Klosterkirche St. Lorenz werden die 29. Schöninger Orgeltage im November stattfinden. (Archivbild)
In der Klosterkirche St. Lorenz werden die 29. Schöninger Orgeltage im November stattfinden. (Archivbild) © FMN | Michael Strohmann

Was wird bei den 29. Schöninger Orgeltagen geboten?

Den unterschiedlichen Klang der Orgel habe er auch beim diesjährigen Programm beachtet, erzählt der Kantor. So geht es am Sonntag, 5. November, ab 17 Uhr mit dem Eröffnungsgottesdienst los. Dabei singt auch der Gospelchor „Joyful Voices“, den Laidler leitet.

Vierhändig auf der Orgel spielen dann Luise Clara Schiefner und Hanno Schiefner. Das Konzert beginnt am Dienstag, 7. November, um 19 Uhr und kostet 10 Euro Eintritt.

„Wir versuchen bei den Orgeltagen, immer neue Kombinationen vorzustellen“, beschreibt Laidler. Daher musiziert er am Mittwoch, 8. November, gemeinsam mit Holger Lustermann. Während Laidler dabei an der Orgel sitzen wird, spielt Lustermann auf Sopran-, Tenor- und Altsaxofon. „Damit können die Zuhörer diese Instrumentengruppe besser kennenlernen“, so Laidler. Bei dem Konzert seien auch „schöne, swingige Nummern dabei.“ Los geht es am Mittwoch ab 19 Uhr, der Eintritt kostet 10 Euro.

Das Besondere an der Orgel in der St.-Lorenz-Kirche ist, dass der Ton des tiefsten Pedals bis an die untere Hörgrenze reicht.
Matthias Laidler, Kantor der Kichengemeinde St. Vincenz / St. Lorenz

Dramatische Filmmusik und glockenheller Abschluss bei den Schöninger Orgeltagen

Tags darauf folgt dann schon das nächste Highlight: „Organ in Time“. Bernhardt Brand-Hofmeister spielt am Donnerstagabend, 9. November, ab 19 Uhr Klassiker aus der Film- und Fernsehgeschichte auf der Orgel. Der Eintrittspreis liegt wieder bei 10 Euro. Während des Konzerts würden auch Filmszenen gezeigt werden, verrät Laidler: „Das haben wir so noch nicht gehabt.“ Für die dramatische Filmmusik ist die romantische Orgel in der St.-Lorenz-Kirche gut geeignet, denn: „Sie versucht, ein Orchester nachzumachen“, erklärt der Schöninger Kantor. So könne der Organist den Klang auch lauter oder leiser werden lassen, ohne neu anschlagen zu müssen.

Der Seesener Handglockenchor tritt bei den 29. Schöninger Orgeltagen auf. Mit zahlreichen Glocken bildet der Chor klare, helle Harmonien. (Archivbild)
Der Seesener Handglockenchor tritt bei den 29. Schöninger Orgeltagen auf. Mit zahlreichen Glocken bildet der Chor klare, helle Harmonien. (Archivbild) © epd | Klaus G. Kohn

Nach dem epischen Donnerstagabend wird es in der St.-Lorenz-Kirche am Freitagvormittag eher komisch. Ab 10 Uhr ist dort das Kinderkonzert „Karneval der Instrumente“ geplant. Sängerin Clara Habekost, Steffen Wilhelmi von der Stern-Musikschule in Schöningen und Kantor Matthias Laidler probieren dabei verschiedene Instrumente mit dem Publikum aus. Im vergangenen Jahr habe es das Kinderkonzert bereits gegeben, erzählt Kirchenvorständin Rautenschlein, „es war sehr lustig.“

Glockenhelle Klänge bilden den Abschluss der 29. Schöninger Orgeltage – und zwar wortwörtlich. Der Handglockenchor Seesen unter der Leitung von Andreas Pasemann tritt am Sonntag, 12. November, ab 17 Uhr in der St.-Lorenz-Kirche auf. „Dabei hat jedes Chormitglied vier bis fünf Glocken“, beschreibt Matthias Laidler, „es sind ganz ungewohnte Höreindrücke.“

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