Königslutter / Helmstedt. Freitag, der 13. soll Unglück bringen – doch wieso? Woher der Aberglaube kommt und was uns Helmstedter und Königslutteraner dazu gesagt haben.

Vorsicht! Eine schwarze Katze ist von rechts nach links über die Straße gelaufen. Und das ausgerechnet auch noch an einem Freitag, den 13. Bringt das wirklich Unglück? Ob es nun die Zahl 13, die arme Katze, oder eine Leiter ist, unter der man durchgegangen ist: Ein paar Mythen über klassische Pechbringer halten sich hartnäckig. Und einer dieser Unglücksboten kam in diesem Jahr gleich zweimal vor: Ein Freitag, der 13. im Januar und nun Freitag, der 13. Oktober.

Doch woher hat besagter Freitag nun seinen schlechten Ruf? Die Zahl 13 verdankt ihren schalen Beigeschmack unter anderem dem christlichen Glauben, ist dazu in vielen Berichten zu lesen. Denn es war Judas, der 13. Gast beim letzten Abendmahl, der Jesus verriet – und an einem Freitag, dem Karfreitag, starb Jesus am Kreuz. Genauso ist es zum Beispiel in Grimms Märchen „Dornröschen“ aufgegriffen worden. Der 13. Gast, der uneingeladen erschien, verfluchte die Prinzessin zum ewigen Schlaf.

Es ist einfach ein stinknormaler Freitag. Man steht auf und geht zur Arbeit, wie immer.
Peter Jürgis

Aber ist dieser Aberglaube vom Pechtag am Freitag, den 13. wirklich noch zeitgemäß? Nein, ist die Resonanz als wir uns in Königslutter und Helmstedt umgehört haben. „Mir ist am Freitag, dem 13. noch nie etwas passiert“, sagt zum Beispiel Anna-Lena Hecht in der Fußgängerzone in Helmstedt. Peter Jürgis schließt sich ihr an: „Es ist einfach ein stinknormaler Freitag. Man steht auf und geht zur Arbeit – wie immer.“

Marktbesucher in Königslutter: Freitag der 13. ist kein Grund zur Sorge

Auch auf dem Wochenmarkt in Königslutter finden sich kaum Menschen, die den Freitag anders angehen als sonst: „An so etwas glaube ich nicht“, steht für Paula Ulbrich fest. Das Datum des Freitags sei ihr zwar aufgefallen, aber nur „weil es so eine feststehende Redewendung ist.“ So sehen es viele andere Marktbesucher auch: „Ich nehme den Tag, wie er kommt. Ich mache mir keine Kopfschmerzen darüber“, erklärt Heinz-Georg Ulrich. Ebenso Gunhild Fricke: „Ich hätte gar nicht gewusst, dass es der 13. ist“, stellt sie schmunzelnd fest.

An so etwas glaube ich nicht. Das Datum ist mir nur aufgefallen, weil es so eine feststehende Redewendung ist.
Petra Ulbrich

Paul Isecke arbeitet auf dem Markt als Verkäufer. Auch er glaubt nicht daran, dass an dem Unglückstag etwas Schlechtes passieren muss. Mit seinen Kollegen habe er sich schon über das Datum des Freitags ausgetauscht, „aber keiner glaubt daran“, sagt er. Das bestätigt auch Henning Schmidt: „Es ist vielleicht ein Gesprächsthema. Aber statistisch gesehen passiert auch nicht mehr oder weniger als an anderen Tagen.“ Außerdem sei die 13 für manche vielleicht auch eine Glückszahl, fügt er lachend hinzu. Ähnlich empfindet es Elke Fellenberg: „Ich mache alles genauso, wie sonst auch immer.“

Wir haben heute darüber geredet, aber keiner glaubt daran, dass etwas Schlechtes passiert.
Paul Isecke

Königslutteranerin: Schwarze Katze schon ein Pechbote

Auf die Frage, ob sie Angst am Freitag, den 13. hätte, muss eine Besucherin des Markts sogar laut auflachen. „Bis jetzt habe ich kein Unglück gehabt“, sagt sie. Doch sie gibt zu: Wenn eine schwarze Katze von links nach rechts vor ihr über die Straße renne, falle ihr das schon auf. „Ein bisschen abergläubisch sind wir doch alle“, meint die Frau abschließend.

Ich mache am Freitag, den 13. alles genauso, wie sonst auch immer.
Elke Fellenberg

Eine kuriose Geschichte zum Freitag den 13. findet sich dann doch auf dem Markt in Königslutter. „Einmal bin ich am Freitag, den 13. gestolpert und mit meinem Gesicht in meinem Teller voller Spinat und Kartoffelbrei gelandet“, erzählt Daniela Hirschmann. Verletzt oder verbrannt habe sie sich dabei zum Glück nicht. Ihr Missgeschick nimmt sie mit Humor: „Das war bestimmt gut für die Haut“, scherzt Hirschmann. Seitdem nehme sie bewusst wahr, wenn ein Freitag tatsächlich auf den 13. eines Monats falle, sagt sie, „aber besonders abergläubisch bin ich dabei nicht.“

Einmal bin ich am Freitag den 13. gestolpert und mit meinem Gesicht in meinem Teller voller Spinat und Kartoffelbrei gelandet.
Daniela Hirschmann