Wolfsburg. Stefanie Woch zeigt „Werden - Vergehen – Werden“ im Wechsel der Jahreszeiten – Eröffnung am 8. Oktober.

Denkmalgeschützt ist die St. Marienkirche in Alt-Wolfsburg, da sie aus einer im 16./17. Jahrhundert erweiterten Kapelle (1434) hervorging. Die klassizistische Fassade stammt wie die großen Rundbogenfenster aus einer 1825 bis 1830 erfolgten Erneuerung. Doch hindert der Denkmalschutz Pastorin Uta Heine nicht daran, Veränderungen in ihrer „Kulturkirche“ vorzunehmen. Mobile, tragbare, somit jederzeit wegnehmbare Kirchenfenster hat die Künstlerin Stefanie Woch geschaffen. Sie werden am Sonntag, 8. Oktober, 17 Uhr, in einem Gottesdienst öffentlich vorgestellt.

Sie werden auch in den Torbögen des benachbarten, spirituell und kulturell genutzten Paradiesgarten gehängt, wo ebenfalls keine baulichen Veränderungen zugelassen sind. „Man kann diese Kirchenfenster jederzeit abnehmen und auch wieder aufhängen“, erläuterte Stefanie Woch. Denn sie bleiben in der Kulturkirche, sind eigens für diese entstanden. Thematisch führen sie „einmal durch das Jahr: Winter – Vorfrühling – Sommer – Nacht – Herbst.

Kunstprojekt wird durch eigene Arbeiten ergänzt

Das Kunstprojekt „Werden – Vergehen -Werden“ ergänzt die Wolfsburger Künstlerin mit weiteren eigenen Arbeiten. Zu sehen sind auch die unter ihrer Anleitung enstandenen Strickarbeiten „Himmlischer Garten“, in denen Blumen aus Wolle „gepflanzt“ wurden. „Des Weiteren sind auch noch Leinwände mit meinen Malereien zu sehen, auch zum Thema Garten“, erläuterte sie. Mit ihrem Mann hat Woch einen Garten angelegt, der „wild, ungezähmt und lebendig“ vielen Pflanzen, Tieren, Vögeln und Insekten einen Lebensraum gibt. In ihrer Kunst widmet sich die 52-Jährige ebenfalls den Jahreszeiten – in sehr untypischen, eigenwilligen Interpretationen. Zurzeit ist Stefanie Woch mit einem von der Städtischen Galerie erworbenen Werk auch in der Ausstellung „My Choice“ auf Schloss Wolfsburg vertreten.

Für St. Thomas in der Nordstadt macht Woch in einem Workshop mit Konfirmandinnen und Konfirmanden Kirchenfenster, die wie die Strickarbeiten am Sonntag, 5. November, 10.30 Uhr im Gemeindehaus St. Thomas im Gottesdienst vorgestellt werden. Diese Kunstprojekte werden von der Hanns-Lilje-Stiftung gefördert. „Der Garten ist ein Sinnbild für die Welt, wie sie einmal von Gott gemeint war und daher ein Sehnsuchtsthema“, begründete Pastorin Uta Heine.