Helmstedt. Schon seit Ende Dezember ist der erste Storch wieder zurück auf seinem Horst in Wendhausen – so früh wie noch nie.

Der erste Weißstorch im Landkreis Helmstedt ist auf seinem Horst gelandet. Das Männchen mit der Ringnummer DEW 3V353 sei demnach bereits am 28. Dezember auf dem Horst in Wendhausen eingetroffen, teilte nun Manfred Spey, Storchenbeauftragter des Landkreises, mit. So früh sei es den Aufzeichnungen ab 1971 nach noch in keinem Jahr gewesen.

Im vergangenen Jahr sei der Storch Anfang Februar auf seinem Nest gewesen, das Weibchen eine Woche später. Auch das war schon früh.

Locken milde Temperaturen die Störche früher zurück?

Noch vor ein paar Jahren seien die Störche erst von Anfang März bis Mitte April zu ihren Horsten zurückgekehrt. Schätzungen zufolge könne dies mit dem Klimawandel zusammenhängen. Der Grund: durch das milde Klima fliegen die Störche nicht mehr nach Afrika über Gibraltar, sondern bleiben in Europa, Spanien oder Frankreich etwa.

Wendhausener Weißstorch weilte auf einer Mülldeponie in Südhessen

Auch in Deutschland gebe es überwinternde Störche, die sich teilweise auf Mülldeponien ernährten. Der Wendhausener Weißstorch habe die vergangenen Monate mit einer Gruppe von etwa 220 Störchen auf der Mülldeponie in Büttelborn (Südhessen) verbracht.

Auch sein Weibchen vom letzten Jahr war mit in der Gruppe. Die Zahl der Störche ist in Niedersachsen spürbar gestiegen, teilt Spey weiter mit. Das ließe jedoch nicht unbedingt den Schluss zu, dass sich das Nahrungsangebot verbessert hätte.

Nahrungsgebiete des Weißstorchs werden knapper

Das Gegenteil sei der Fall. Denn durch den immer weiter verbreiteten Anbau von Mais und Raps würden die Nahrungsgebiete immer knapper. Weißstörche benötigten zur Aufzucht ihrer Jungen knapp 2 bis 3 Quadratkilometer rund um das Nest sowie ausreichend Wasser.

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