Schöningen. In der Schöninger Partnerstadt müssen Verletzte aus Kriegsgebieten behandelt werden. Es fehlt an Fahrzeugen. Der Partnerschaftsverein wird helfen.

Der mittlerweile vierte Hilfskonvoi des Schöninger Partnerschaftsvereins Solotschiw soll am Dienstag, 14. Juni, um 6 Uhr von Schöningen aus in Richtung Ukraine starten. Ziel ist die Übergabe von Hilfsgütern für die Partnerstadt in der Ukraine. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Freunden aus Solotschiw“, sagt Peter Voß, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins.

Die Ukraine kämpft seit mehr als 100 Tagen gegen die russische Invasion. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr als 4100 getötete Zivilisten registriert, gehen aber von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus. Laut der Vereinten Nationen haben inzwischen mehr als 6,5 Millionen Menschen das Land verlassen.

Solotschiw hilft Verletzten aus den Kriegsgebieten

Peter Voß, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Solotschiw-Schöningen.
Peter Voß, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Solotschiw-Schöningen. © Markus Brich | Markus Brich

„Uns erreichen die Nachrichten aus der Ukraine in Echtzeit. Solotschiw ist momentan eine von vielen Städten in der Ukraine, die eine große Zahl von Geflüchteten beherbergt“, berichtet Voß. Nun allerdings ergebe sich eine neue Aufgabe für die Stadt. „Im dortigen Krankenhaus müssen Verletzte aus den Kriegsgebieten aufgenommen und behandelt werden. Für den Transport sind die Städte eigenverantwortlich. Aktuell werden die verletzten mit PKW aus dem Kriegsgebiet geholt“, erklärt der Vorsitzende. Für Schwerverletzte sei das keine optimale Lösung. Deshalb suche die Stadt Solotschiw laut Voß derzeit händeringend nach einem gebrauchten Krankentransportwagen für den Liegendtransport. „Sie wollen dafür auch selbst Geld in die Hand nehmen“, sagt Voß. Doch das Budget für die Anschaffung sei bescheiden.

Aber auf den Schöninger Partnerschaftsverein und seine Kontakte können die Menschen in Solotschiw zählen: „Vermutlich wird es uns gelingen, zwei Fahrzeuge zu beschaffen. Die haben wir fast schon sicher. Wir sind mit verschiedenen Hilfsorganisationen im Austausch. Vermutlich erhalten wir sie kostenfrei von den Spendern und müssen uns nur um die Überführung kümmern“, erklärt Voß.

Möglicherweise gelingt es den Schöningern sogar, ein drittes Fahrzeug zu vermitteln. „Es befindet sich zur Zeit in Rumänien. Auch hier sind wir zuversichtlich, dass wir es in die Ukraine bekommen können.“

Ob der Kriegslage werde in Solotschiw auch improvisiert. „Von unseren Freunden dort werden für den Krankentransport auch normale Transporter provisorisch ausgestattet. Alles was fährt, hilft.“

Partnerschaftsverein bittet um Sach- und Geldspenden

Auf dem Hof Spillner in der Langen Straße 3 in Esbeck können Sachspenden abgegeben werden. Mitglieder des Partnerschaftsvereins Schöningen-Solotschiw werden damit wieder die Transporter für inzwischen vierten Hilfskonvoi beladen.
Auf dem Hof Spillner in der Langen Straße 3 in Esbeck können Sachspenden abgegeben werden. Mitglieder des Partnerschaftsvereins Schöningen-Solotschiw werden damit wieder die Transporter für inzwischen vierten Hilfskonvoi beladen. © Markus Brich | Markus Brich

Deshalb bitte der Schöninger Partnerschaftsverein erneut um Sach- und Geldspenden, „um den Bedarf in Solotschiw mit dem nächsten Transport etwas decken zu können“. Laut Voß werden insbesondere folgende Gegenstände und Materialien benötigt: Handtücher, Geschirr, Hygieneartikel, Decken, Zahnpasta und -bürsten sowie Mikrowellengeräte, Kerzen und Feuerzeuge, Taschenlampen und Batterien. Auch an haltbaren Lebensmitteln sei der Bedarf groß.

Abgegeben werden können Sachspenden täglich bis zum 12. Juni in der Zeit von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr auf dem Hof Spillner in der Langen Straße 3 in Esbeck Geldspenden können auf das Konto des Partnerschaftsvereins Solotschiw bei der Volksbank Wolfenbüttel überwiesen werden. Die IBAN lautet DE29 2709 2555 3049 7914 00 und die BIC lautet GENODEF1WFV.