Helmstedt. Felix Knoblich und Petra Kantenwein gehören noch zu den Neuen im Landkreis Helmstedt. Sie besetzen zwei Spitzenpositionen.

Der Landkreis Helmstedt konnte im laufenden Jahr zwei neue Führungskräfte für Spitzenpositionen in der Verwaltung gewinnen. Bereits zum April hat Felix Knoblich als Geschäftsbereichsleiter Personal und Organisation angefangen. Im August hat Petra Kantenwein als Geschäftsbereichsleiterin Jugend ihren Dienst angetreten. Knoblich, der im Landkreis Helmstedt aufgewachsen und nach beruflichen Stationen in Hamburg, Wilhelmshaven, Düsseldorf und Hannover mit seiner Familie wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt ist, bringt laut Mitteilung die Erfahrung aus knapp 15 Jahren Tätigkeit im öffentlichen Dienst mit.

Nach dem Abitur am Wilhelm-Gymnasium Braunschweig hat Knoblich Betriebswirtschaftslehre in Hamburg und den USA studiert. Als ehemaliger Marineoffizier verfügt er über die Erfahrung aus Führungsverwendungen, unter anderem im Personalmanagements, und war zudem im Auslandseinsatz Atalanta am Horn von Afrika. Zuletzt war er Manager bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Hier habe er Digitalisierungs- und Transformationsprojekte als externer Berater geleitet, heißt es.

Personal und Organisation als organisatorisches Rückgrat der Verwaltung

Der Geschäftsbereich Personal und Organisation teile sich in die einzelnen Abteilungen Organisation, Personal, IT-Service und Digitalisierung auf und sei somit das organisatorische Rückgrat der Verwaltung. „Mein Ziel ist es, die Kreisverwaltung Helmstedt zu einem attraktiven, familienfreundlichen und modernen Arbeitgeber zu entwickeln, bei dem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne arbeiten und somit hervorragende Dienstleistungen für unsere Bürger im Landkreis erbringen können“, so Knoblich. Insbesondere die Auswirkungen des demografischen Wandels und die Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung seien die „großen Herausforderungen der nächsten zehn Jahre für unsere Verwaltung“.

Durch die gesetzlichen Forderungen des E-Government-Gesetzes und des Onlinezugangsgesetzes zur Modernisierung der Verwaltungen in Deutschland stehe auch die Kreisverwaltung Helmstedt vor großen Veränderungen, die Knoblich mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geschäftsbereichs umsetzen muss. „Neben der technischen Realisierung sind dies insbesondere viele organisatorische Fragestellungen, die beantwortet werden müssen. Darüber hinaus müssen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Veränderungsprozess mitnehmen, indem wir Sie durch aktive Partizipation hören und durch zielgerichtete Schulungen gut vorbereiten.“, erklärt Knoblich.

Kantenwein hat therapeutische Wohngruppe aufgebaut

Petra Kantenwein stammt aus der Städteregion Aachen und hat nach ihrem Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln ihren beruflichen Werdegang in der stationären Jugendhilfe gestartet. Aufgrund ihrer Spezialisierung zum Thema Mädchenarbeit und Essstörungen ist sie vor 17 Jahren in unsere Region übergesiedelt und hat eine therapeutische Wohngruppe aufgebaut, heißt es.

Parallel zu der Leitung unterschiedlicher Jugendhilfewohngruppen und Leitungsbereichen im Rahmen der Jugendhilfe hat Kantenwein an der TU Braunschweig den Studiengang „Personalentwicklung im Betrieb“ absolviert, eine Leitungskräfteentwicklung durchlaufen sowie eine Weiterbildung zur systemischen Beraterin. Zuletzt war sie mehrere Jahre bei einem bundesweit vertretenden freien Träger als Fachbereichsleiterin Kinder-, Jugend- und Familienhilfe an den Standorten Braunschweig und Wolfsburg.

Der Geschäftsbereich Jugend bestehe aus den Abteilungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), der wirtschaftlichen Jugendhilfe, der Abteilung Pflege/Vormundschaft, Netzwerke sowie der Erziehungsberatungsstelle. Seine grundsätzlichen Aufgaben sind Bereitstellung von Leistungen, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern und Eltern und Erziehungsberechtigte bei Erziehungsangelegenheiten zu unterstützen. In Notsituationen oder bei Problemen könnten sich auch Kinder und Jugendliche ans Jugendamt wenden.

Neue Herausforderungen durch Reform des Sozialgesetzbuchs VIII

Neue Herausforderungen kämen mit der Reform des Sozialgesetzbuchs VIII auf den Geschäftsbereich Jugend zu, beispielsweise bei der Stärkung des Kinderschutzes und der im Sinne der Inklusion schrittweisen Verantwortungsübernahme und Förderung für Kinder mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung. Zudem müssten die durch Fluktuation entstandenen offenen Stellen im Geschäftsbereich wieder besetzt werden.

Landrat Gerhard Radeck spricht von zwei ausgewiesenen Fachleuten. „Der Blick von außen trägt wertvolle neue Ansätze in die Verwaltung. Gleichzeitig müssen wir die Entwicklungsperspektiven unserer ‚Eigengewächse‘ im Blick haben. Die Mischung macht’s.“