Helmstedt. Im „Ozeanblauen Zug“ ist „Das Letzte Kleinod“ in Helmstedt zu Gast mit „Kohlezug“. In dem Eisenbahntheater geht es um das Thema Braunkohle.

Der Ozeanblaue Zug des Eisenbahntheaters „Das Letzte Kleinod“ befährt weltweit als einziger Theaterzug internationale Strecken und realisiert Theater-Projekte an ungewöhnlichen Orten. Im Sommer macht er laut einer Mitteilung Station im Helmstedter Revier und zeigt hier die Uraufführung und Premiere von „Kohlezug“.

Am historischen Bahnhof von Geestenseth (bei Bremerhaven) sind die zehn Eisenbahnwagen des Theaters „Das Letzte Kleinod“ normalerweise stationiert. Mit dem Ozeanblauen Zug veranstaltet die Künstlergruppe Theaterprojekte auf dem Schienenweg. Der 140 Meter lange Zug wurde aufwendig saniert und hat die Zulassung, um auf dem öffentlichen Schienennetz bewegt zu werden.

Der Zug hat genug Platz für ein ganzes Ensemble

In vier Schlafwagen können derzeit bis zu 17 Mitwirkende in Einzelkabinen wohnen, in jedem Waggon gibt es Duschen und Toiletten. Ein Speisewagen hat bis zu 32 Sitzplätze, in einer Großküche können bis zu 120 Personen am Tag versorgt werden. Im Zug gibt es außerdem ein Theaterstudio, eine Kostümabteilung, ein Büro, Werkstätten und einen Güterwaggon für Theatertechnik.

Im Sommer schickt das Eisenbahntheater einen „Kohlezug“ auf die Reise. In mehreren Schüttgutwaggons wird ein dokumentarisches Theater zum Thema Braunkohle inszeniert. Die Szenen in den offenen Wagen erzählen vom Bergbau, der Transformation der Industriebrachen und der Klimakrise durch die Kohleverbrennung. Der „Kohlezug“ wird in mehreren Braunkohlerevieren Deutschlands gezeigt.

Theater will besonders die lokalen Bezüge herstellen

Das Theater „Das Letzte Kleinod“ werde in der Vorbereitung des Projektes besonders die lokalen Bezüge herstellen, heißt es in der Mitteilung. Seit Herbst 2019 wurden Interviews geführt mit Menschen, die in den Braunkohletagebau auf unterschiedliche Art und Weise involviert waren. Aus den Interviews entstanden szenische Texte, die mit lokalen und professionellen Darstellerinnen und Darstellern in Szene gesetzt werden.

Bergbaubetriebe und Traditionsvereine stellen Relikte zur Verfügung, die in der Theatervorstellung genutzt werden. Das Projekt wird im Helmstedter Revier geprobt und anschließend auch in weiteren traditionellen Braunkohletagebaugebieten aufgeführt.

Projekt geht auf dem Schienenweg auf Tournee zu Gleisanschlüssen

Das Projekt wird jeweils am Rand eines ehemaligen Braunkohletagebaus geprobt und geht dann auf dem Schienenweg auf Tournee zu Gleisanschlüssen in den Braunkohletagebaugebieten in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen.

Im Helmstedter Revier ist der „Kohlezug“ vom 5. bis 8. August. Treffpunkt ist am ehemaligen Bahnhof Büddenstedt, Bahnhofstraße 23. Tickets unter www.das-letzte-kleinod.de; Info-Telefon werktags 10 bis 13 Uhr: (04749) 10 300 60. red