Warberg. Auf der Burg Warberg soll die zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle Niedersachsens für den Ackerbau entstehen. Das Projekt wird mit einer Million Euro gefördert.

  • Erstes Ackerbauzentrum Niedersachsens eröffnet auf der Burg Warberg
  • Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Schlüsselelement, um Landwirtschaft zu gestalten.“
  • Es wird mit einer Million Euro gefördert
  • Angelegt ist das Projekt auf fünf Jahre

Niedersachsen hat seit Donnerstag ein Ackerbauzentrum. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) eröffnete es auf der Bundeslehranstalt Burg Warberg im Landkreis Helmstedt und bezeichnete es als ein „Schlüsselelement, um Landwirtschaft zu gestalten“. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Projektes sei es, Wissen und Bildung zusammenzubringen, den Austausch und die Kommunikation zu intensivieren und eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln.

Die Herausforderungen für die Landwirtschaft seien gewaltig, betonte Otte-Kinast vor den Gästen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Sie solle fit für die Zukunft gemacht werden und den gesellschaftlichen Ruf nach mehr Klima-, Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz erfüllen. „Das Ackerbauzentrum soll die zentrale Anlaufstelle für den Ackerbau in Niedersachsen werden“, machte die Ministerin deutlich.

Eine Million Euro Projektförderung

Alle relevanten Fragestellungen und Entwicklungen würden an diesem Ort gebündelt und für das Land aufgearbeitet. Aufgabe des neuen Zentrums soll es außerdem sein, zwischen Wissenschaft, Praxis, Politik und Gesellschaft zu vermitteln. „Kommunikation ist ganz, ganz wichtig, denn es passiert schon viel in der Landwirtschaft, das muss nach außen getragen werden“, betonte Otte-Kinast. Projektträger ist deshalb auch das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen (NAN).

Auf der Burg Warberg überreichte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) dem Vorsitzenden des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen, Volker Hahn, den symbolischen Scheck von einer Million Euro.
Auf der Burg Warberg überreichte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) dem Vorsitzenden des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen, Volker Hahn, den symbolischen Scheck von einer Million Euro. © Sebahat Arifi

Derem Vorsitzenden Volker Hahn überreichte die Ministerin den symbolischen Scheck mit der Fördersumme: eine Million Euro gibt es aus dem Ministerium für die nächsten fünf Jahre. Drei Mitarbeiter nehmen auf der Burg ihre Arbeit auf, neben einem Geschäftsführer auch ein wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie eine Verwaltungskraft. „Das ist viel Geld, aber es wird sich honorieren“, stand für Hahn fest.

Wissen auch in die Öffentlichkeit tragen

Alle Akteure, die im Ackerbau unterwegs sind, sollen vernetzt werden, um aktuelle und zukünftige Fragestellungen mit den Partnern zu bearbeiten. Um zu verdeutlichen, um welche Fragestellungen es gehen könnte, nahm er das heiße Wetter als Beispiel: „Der Maisanbauer wird sagen, es sei ein super Wetter, weil der Mais endlich Wärme zum Wachsen bekommt. Für den Weizenbauern wird die Hitze eine Katastrophe sein, weil der Weizen gerade in der Blüte steht und Wasser braucht.“

Wie diese unterschiedlichen Bedürfnisse künftig besser in Einklang gebracht werden können, sei eine der zu beantwortenden Fragen. Er verdeutlichte aber auch, dass sich bereits viel verändert habe, was in der Öffentlichkeit gar nicht so bewusst sei. Dies nach außen zu tragen sei ebenso Aufgabe des Ackerbauzentrums, wie wissenschaftlich fundiertes Wissen und neue Projekte zu bündeln und ins Netzwerk zu bringen.

Startzeichen per Drohne

Als Zeichen, wie eine moderne Landwirtschaft aussieht, erfolgte das Startzeichen für das Ackerbauzentrum per Drohne. Diese kam zu Demonstrationszwecken später noch auf einem Feld neben der Burg zum Einsatz. Genau wie weitere Forschungsprojekte bereits kooperierender Partner wie den Universitäten Hannover und Göttingen, die beispielsweise erproben, wie mit Hilfe entsprechenden Technologien präziser gedüngt werden kann. Oder wie per Laser Unkraut erkannt und vernichtet werden kann.

Dass das Ackerbauzentrum nach Warberg gekommen ist, war für Ministerin Otte-Kinast ein richtiger Schritt. Zum einen, sei die Bundeslehranstalt Burg Warberg mit ihren Fortbildungen und Schulungen schon seit Jahrzehnten Anlaufpunkt für den Agrarhandel, zum anderen bestehe hier die unmittelbare Nähe zum Praxislabor Digitaler Ackerbau in Schickelsheim, mit dem eine sehr enge Zusammenarbeit erfolge. Bei diesem Projekt der Landwirtschaftskammer werden innovative Technologien bereits praktisch eingesetzt und geprüft.