Königslutter. Der Täter behauptet, die Tochter solle wegen eines schweren Unfalls ins Gefängnis.

Opfer von Telefonbetrügern wurde Am Dienstag eine Rentnerin in Königslutter. Die Täter gaben laut Mitteilung der Polizei gegenüber der Frau vor, dass deren Tochter nach einem Unfall ins Gefängnis solle. Die Täter erbeuteten mehrere zehntausend Euro Bargeld, das die Seniorin zu Hause aufbewahrte. Präventionsexperte Harald Grothe von der Helmstedter Polizei warnt laut der Mitteilung eindringlich vor diesen sogenannten Schockanrufern, die sich ausnahmslos an ältere Menschen wenden.

In diesem Fall gab sich der Anrufer als Polizist der Braunschweiger Polizei aus und berichtete, dass die Tochter der Rentnerin einen schweren Verkehrsunfall gehabt habe, ihr Schwiegersohn im Gericht sei und Geld benötige, um die Tochter vor dem Gefängnis zu bewahren.

Opfer wird unter Druck gesetzt und händigt Zehntausende Euro aus

Dadurch sei das Opfer so unter Druck gesetzt worden, dass es den Anweisungen der Täter folgte. Die Geldübergabe erfolgte mit einer gelben Stofftasche direkt vor der Haustür an eine Mitte 20 Jahre alte, laut Polizei „südeuropäisch aussehende“ Frau. Die Seniorin habe sich erst Stunden später an die Polizei gewendet.

Grothe weist daraufhin, dass hohe Bargeldsummen besser in einer Bank aufgehoben seien und nicht zu Hause in einem Tresor aufbewahrt werden sollten. Außerdem rät der Hauptkommissar bei derartigen Anrufen dazu, stets misstrauisch zu sein und die Ruhe zu bewahren. Wichtig sei, sich am Telefon keine Informationen über Angehörige und Freunde entlocken zu lassen.

Polizei rät: Geld niemals an fremde Personen übergeben

Niemals dürften Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen übergeben werden. Ein Anruf bei den tatsächlichen Verwandten oder bei einer Vertrauensperson entlarve die Anrufer schnell als Straftäter. Weder eine Behandlung eines Unfallopfers noch eine Strafverfolgung sei von einer vorherigen Zahlung eines hohen Geldbetrages abhängig, erläutert der Polizeiberater.