Nienburg. Im Mordfall Weser hat die Polizei mit einem Großaufgebot mehrere Häuser und Wohnungen von Tatverdächtigen durchsucht..

Bereits am Dienstag vor einer Woche seien in Stotel-Loxstedt ein 21-Jähriger und dessen 25-jährige Verlobte von einem mobilen Einsatzkommando festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Beide Personen stünden im Verdacht, an der Ermordung der 19-jährigen Schöningerin Andrea K. beteiligt gewesen zu sein. Während sich der Mann in Untersuchungshaft befinde, sei der Haftbefehl gegen die Frau aufgehoben worden, weil gegen sie kein dringender Tatverdacht bestehe.

Vier Tatverdächtige derzeit in U-Haft

Die Leiche der jungen Schöningerin, die offenbar seit einiger Zeit schon im Raum Hannover/Bremen gelebt hatte, war am 28. April in einem Kanal an der Weser im Kreis Nienburg entdeckt worden. Der oder die Täter haben sie mit einer Betonplatte beschwert und ertränkt. Das Opfer wird mit dem Rotlichtmilieu in Verbindung gebracht – aus dem auch die Täter stammen könnten.

Am vergangenen Donnerstag wurden in Nienburg zudem zwei Männer (40 und 53 Jahre alt) und eine Frau (39) aus Nienburg wegen des Verdachts einer Beteiligung an dem Mord festgenommen. Gegen alle drei wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Verden Haftbefehle erlassen. Damit sitzen derzeit vier Verdächtige in U-Haft.

Bundeskriminalamt half bei Durchsuchungen

Im Zusammenhang mit den Festnahmen erfolgten am Donnerstag mehrere Haus- und Wohnungsdurchsuchungen im Landkreis Nienburg sowie in den Landkreisen Wiesmoor, Cuxhaven und Heidekreis. Insgesamt wurden sieben Objekte durchsucht. Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg wurde dabei durch die Bereitschaftspolizei Hannover und die Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes unterstützt.

Schöningerin lebend im Schleusenkanal versenkt

Ein Binnenschiffer hatte den Leichnam der Schöningerin Ende April im Schleusenkanal bei Balge entdeckt. Aufgrund des Obduktionsergebnisses wissen die Ermittler, dass die junge Frau lebend in diesem Kanal an der Weser versenkt wurde und ertrank. Es gebe Hinweise, dass die 19-Jährige als Prostituierte gearbeitet habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden am Montag. Zum möglichen Tatmotiv machte er keine Angaben.

Täter vermutlich aus dem Rotlichtmilieu

Im Zuge der Ermittlungen hatte die Polizei schon vor Wochen mitgeteilt, die Täter seien vermutlich dem Rotlichtmilieu zuzuordnen. Zu Spekulationen über die Tat und ihre Hintergründe, die in einigen Medien kursieren, nehmen die Behörden derzeit keine Stellung – auch, um die Aufklärung des Falles nicht zu gefährden.

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