Bahrdorf. Sabine Kesting und Hans-Hubertus Broistedt rufen ein Solidaritätsprogramm für alleinstehende Menschen ins Leben. Es soll ab Montag greifen.

Er hoffe und bete zu Gott, dass sich die aktuelle Situation rund um die Corona-Krise nicht weiter verschlimmern möge. Das sagte Bahrdorfs Bürgermeister Hans-Hubertus Broistedt in einem Telefonat mit unserer Zeitung. Weil die Lage besonders für Menschen ohne Angehörige und jene, die sich selbst nicht helfen können, schwierig ist, haben er und Sabine Kesting von der Katharinengemeinde entschieden, diesen Menschen zur Seite stehen zu wollen, und zwar mit echten Taten. „In unserer Gemeinde lassen wir niemanden alleine“, sagte Broi-stedt. Das gelte für die Menschen in Bahrdorf samt Ortsteilen und für die Mitglieder der Katharinengemeinde in Wahrstedt und Meinkot.

In erster Linie gehe es um die Versorgung älterer alleinstehender Menschen, dies auf mehreren Ebenen. Die wichtigste ist eine handfeste Versorgung, also Einkäufe und andere Dienste. „Die Menschen können ab Montag täglich zwischen 17 und 19 Uhr bei Sabine Kesting im Pfarrhaus und bei mir anrufen, um ihre Bestellungen für den Folgetag aufzugeben oder uns zu sagen, wie und wo wir konkret helfen können“, so Hans-Hubertus Broistedt. Mit den weiteren Diensten sind auch Fahrten für wichtige Angelegenheiten gemeint, denn auch das sei derzeit ja problematisch. „Diese Anliegen sollten dann wirklich fundiert sein“, schränkt Broistedt ein.

Impulsgeberin für die Aktion war Pfarrerin Sabine Kesting. „Wir haben unseren Plan in der Whatsapp-Vereinegruppe vorgestellt, und binnen kurzer Zeit stand ein Team aus Freiwilligen“, so die Geistliche, die sich besonders über einen Aspekt freut: „Ich finde es richtig schön, dass wir hier eine Gemeinschaftsaktion hinbekommen.“

Und so soll der Plan umgesetzt werden: Ab Montag sind Kesting und Broistedt im Pfarrheim zu erreichen und nehmen die Wünsche der Menschen für den nächsten Tag entgegen. „Wir haben hier mehrere Leitungen und Räume“, so die Pfarrerin, will heißen: Auch Seelsorgegespräche sind möglich. „Wir wissen ja nicht, was die Menschen gerade brauchen. Vielleicht möchte der eine oder andere auch nur reden.“

Das Angebot greift ab Montag für zunächst zwei Wochen. Die Ehrenamtlichen sind zwischen 17 und 19 Uhr unter (05364) 4937 zu erreichen. Zu den genannten Zeiten dürfen auch persönliche Gesprächstermine vereinbart werden, und: Jeder dürfe Seelsorgegespräche führen, nicht nur sie als Pfarrerin, betonte Sabine Kesting. Apropos: In Zeiten der Krise rufen die Glocken der Kirche in Bahrdorf täglich um 12 Uhr zum Gebet, zu Solidarität und Verbundenheit auf.

Auch das BZV-Medienhaus hat eine Plattform geschaffen, auf der Menschen Tipps, Orientierung und Nachbarschaftshilfe finden können – und auf der sich der lokale Einzelhandel mit seinen Corona-Angeboten präsentieren und vernetzen kann. Zu finden ist „Gemeinsam stark“ unter www.helmstedter-nachrichten.de/gemeinsamstark/