Helmstedt. Drei Männer sind daran beteiligt gewesen, den Helmstedtern drei Wochen lang eine schöne Adventszeit auf dem Weihnachtsmarkt zu bescheren.

Man könnte also sagen: Sie sind vom Fach. Daher stellten wir dem Gastronomen Guido Ehlers, dem Imbiss-Betreiber Domenic Pöhls und Christian Blank vom Vorstand der Werbegemeinschaft Helmstedt aktuell die Frage: Wie verbringen Sie nach wochenlangem Weihnachtsmarkt-Einsatz Heiligabend?

Für Guido Ehlers ist das Markt-Thema keineswegs schon abgehakt. Denn er ist mit einem Bratwurst-Stand noch bis zum 29. Dezember auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt im Einsatz. „An Heiligabend und am ersten Feiertag herrscht allerdings Marktruhe“, erzählt Ehlers. Zur Ruhe komme er an Heiligabend beim nachmittäglichen Gang in die Kirche. „Wir suchen uns jedes Jahr eine andere Kirche aus, auch außerhalb Helmstedts“, schildert der Gastronom seine private Tradition. Zu der gehört es auch, dass seine Frau abends nach der Bescherung im Kreis der versammelten Familie aus einem Weihnachtsbuch vorliest. Ein gutes Mittel, um für einen Moment des Innehaltens zu sorgen. Auch der Speiseplan im Hause Ehlers setzt an Heiligabend auf Wiederkehrendes: Alle Jahre kommt Forelle in Folie gebacken mit Salzkartoffeln auf den Tisch.

Bockwurst mit Kartoffelsalat gibt es am 24. Dezember bei Domenic Pöhls, der in Weferlingen wohnt. Nachmittags zum Kaffee wird Baumkuchen gereicht. „Gesund zu sein und täglich satt zu werden, das sind die Dinge, die uns genügen sollten“, sagt der 26-Jährige zum Thema Weihnachtsgeschenke – an dem er als junger Vater freilich nicht vorbeikommt. Seine achtjährige Tochter werde beschenkt, das gehöre zu Weihnachten dazu. Die Erwachsenen aber würden sich bemühen, Zurückhaltung zu üben. „Dieses ständige Getrieben sein – auch beim Schenken – müssen wir zurückschrauben“, rät der 26-Jährige. Man dürfe auch nicht versuchen, zu Weihnachten alles perfekt machen zu wollen, ergänzt Guido Ehlers. Das könne den Sinn des Festes zerstören, sind sich die drei Befragten einig.

Die Zusammenkunft der Familie ist für Christian Blank das Wichtigste am Weihnachtsgeschehen. „Heiligabend auf Mallorca zu verbringen, das käme für mich nie infrage“, meint der 54-Jährige.

Der Ablauf des Tages folgt im Hause Blank einem bewährten Muster. Auf Würstchen und Kartoffelsalat und gebratenen Lachs folgt das „Überraschungsdessert“, das in diesem Jahr der älteste Sohn mitbringen wird. Auf das Abendessen folgt das „Highlight“, wie Blank es nennt. Tante Margarethe Kontek, 84 Jahre alt, trägt Gereimtes vor. Erst dann folgt die Bescherung. Um ein allgemeines Aufreißen von Geschenkverpackungen zu vermeiden, sorgt der Zufall für Entschleunigung. „Wir greifen zum Würfelbecher und nur, wer eine Sechs würfelt, darf ein Geschenk auspacken“, erzählt Blank.