Helmstedt. Fünf Jahre könnte die Sanierung des Juleum in Helmstedt dauern. Aber der Startschuss ist noch gar nicht gefallen.

Wenn das Land Niedersachsen demnächst, so die Hoffnung der Kreisverwaltung, seine anteilige Fördersumme für 2019 freigibt, dann kann mit der dringend erforderlichen Sanierung des Juleum begonnen werden. „Ohne den Förderbescheid sind uns die Hände gebunden“, erläutert Kreis-Baudezernent Reinhard Siegert. „Wir dürfen noch nicht einmal mit den Ausschreibungen beginnen.“

Da der Bund seinen Anteil bereits zugesagt habe, sei mit dem Geld des Landes nun bald zu rechnen, meinte Siegert. 1,65 Millionen Euro seien als Gesamtsumme veranschlagt für die Renovierung des historischen Prachtbaus und Wahrzeichens der Stadt Helmstedt. „Das Projekt ist in fünf Bauabschnitte unterteilt und die Förderung soll bei jährlich rund 350.000 Euro liegen, verteilt über einen Zeitraum von fünf Jahren“, sagte Siegert unserer Zeitung.

Seit einigen Monaten schon ist das Juleum an einigen Stellen der Fassade und des Turms eingerüstet. Sicherungsmaßnahmen – für den Fall, dass sich Dachschindeln oder Teile der Ornamentik lösen sollten. „Das ist das, was wir bislang machen konnten“, erläutert Siegert. Wenn das Fördergeld für 2019 verfügbar sei, werde der Landkreis die erforderlichen Ausschreibungen machen. „Das bedeutet, dass sich nicht sofort etwas tun wird rund um das Gebäude. Zunächst muss die Auftragsvergabe geregelt sein.“ Siegert hofft jedoch, dass zumindest mit vorbereitenden Arbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Priorität hätten die Giebelfronten, weil sie „in den Straßenraum ragen“. Dort würden als erstes weitere Gerüste angebracht. „Das ermöglicht es, den baulichen Zustand aller Bereiche aus der Nähe zu betrachten“, berichtet der Kreis-Baudezernent.

Durchaus möglich, so Siegert weiter, dass einige der an Dach und Fassade angebrachten Figuren abgenommen werden müssen. „Das wissen wir aber erst nach Abschluss der Voruntersuchungen.“

Einige Jahre also wird sich die Sanierung des Juleum hinziehen. Dabei seien die Förderbescheide von Bund und Land immer erst abzuwarten, erklärt Siegert. Im besten Fall könnte es gelingen, die fünf Bauabschnitte nacheinander durchzuziehen – ohne größere Unterbrechungen.

Was bedeutet die aufwendige Sanierung für die Nutzung des Hauptgebäudes der 1810 geschlossenen Universität? „Die wollen wir im Kern aufrecht erhalten“, sagte Siegert am Freitag. Veranstaltungen wie die Helmstedter Universitätstage sollen wie gewohnt im Juleum stattfinden können. „Wir werden die Baumaßnahmen so zu legen versuchen, dass der Betrieb nicht oder höchstens punktuell eingeschränkt wird. Es ist ja nicht so, dass es täglich Veranstaltungen im Juleum gibt.“ Damit werden neben der großen Aula also auch der Bibliothekssaal im Obergeschoss und das Kreismuseum im Keller zugänglich bleiben.