Helmstedt. Am Wochenende wird im Helmstedter Brunnentheater zweimal das Ballettstück „Die steinerne Blume“ aufgeführt. Die Zahl der Mitwirkenden: 100.

Wenn an diesem Sonnabend und Sonntag jeweils ab 16 Uhr im Helmstedter Brunnentheater „Die steinerne Blume“ aufgeführt wird, dann kommen Freunde des Balletts voll auf ihre Kosten. Choreografin Julia Paxmann hat das russische Märchen so adaptiert, dass alle Eleven ihrer Tanzklassen an der Kreismusikschule zum Zuge kommen. Auch zwei Erwachsenen-Gruppen, eine aus Helmstedt, eine aus Braunschweig, wirken mit. Am Ende werden 100 Darsteller auf der Bühne das Finale tanzen.

Bevor es dazu kommt, wird den Zuschauern in zwei Akten eine spannende und bewegende Geschichte erzählt, in der das Steinmetz-Handwerk im Fokus steht. Der erste Akt spielt in einer Kleinstadt im Uralgebirge. Sie lebt von einer Fabrik, in dem das Kupfererz Malachit zu Gebrauchs- und Schmuckwaren verarbeitet wird. Die Fabrik wird geführt von einer strengen Aufseherin. Als die eigentliche Besitzerin und ihre „feinen Töchter“ von einer Auslandsreise zurückkehren, gibt sich die Vorarbeiterin lammfromm. Ihr Auftrag: einen besonders schönen Kelch zu erschaffen, der die Form einer echt aussehenden Blüte haben soll. Ein Fall für Daniel, den talentiertesten Handwerker. Doch auch er fühlt sich zunächst überfordert.

In seiner Not besinnt er sich einer Sage, wonach eine Eidechsen-Prinzessin in ihrem Reich – einer im Wald versteckten Kupfermine – die besten Steinmetze versammelt. Sie kennt das Geheimnis, wie man aus Stein die schönsten Dinge macht. Aber: Wer es kennenlernen möchte, muss für immer im Bergwerk arbeiten. Dabei ist Daniel gerade frisch verliebt in Katharina. Die Verlobung ist bereits arrangiert, die Feier beginnt, doch Daniel hat auch seine Steinmetz-Kunst im Kopf. Was ist wichtiger: Liebe oder Karriere?

Die Aufführung besticht durch die Vielfalt an Charakteren und bunten, teilweise auch folkloristischen Kostümen. Das tänzerische Niveau ist gewohnt hoch, wie man bereits bei der Generalprobe am Donnerstag erkennen konnte. Die Musikauswahl ist breit: Exotisch angehauchte Töne wechseln sich ab mit klassischen Themen und schließlich auch mit russischem Volkstanz.

Ein Jahr lang haben die Schüler und Schülerinnen ihre Schrittfolgen geprobt, Eltern haben Kostüme genäht und Freunde der Balletttruppe an der Kulisse gearbeitet. Der Aufwand ist immens. Wer das Ergebnis sehen möchte, darf an der Theaterkasse kurz vor Vorstellungsbeginn auf kostenlose Karten hoffen. Es sind noch einige Plätze frei.