Schöningen. . Auf Initiative des Schöninger Arbeitskreises um Rosemarie und Manfred Saak hat sie der Künstler Gunter Demnig am Dienstag verlegt.

Willi Wiemert war 16 Jahre alt und lebte in Schöningen in der Straße Am Plan. „Trotz Nachforschungen wissen wir leider nicht viel aus seiner Biografie“, berichtet Celine Rüstig, Achtklässlerin am Gymnasium Anna-Sophianeum, am Dienstagvormittag, während Künstler Gunter Demnig einen Gedenkstein aus Messing im Gehweg vor dem Haus mit der Nummer 1 befestigt.

Sicher habe Willi Wiemert, als Jugendlicher, „wie wir nachvollziehen können“, Sehnsüchte, Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen an sein Leben gehabt, sagt die Gymnasiastin. Doch am 23. März 1940 sei er „aus gesundheitlichen Gründen und wohl auf ärztliches Anraten“ in die Heil- und Pflegeanstalt Königslutter eingewiesen worden. Ein Jahr habe Willi Wiemert dort verbracht, bevor am 19. Mai 1941 ein grauer Bus mit verdunkelten Fenstern ihn und weitere Bewohner aus Königsluttter abholte und nach Bernburg brachte – in die „T4-Tötungsanstalt“, wie die Nazis sie bezeichneten.