Lehre. . Familienfreundlich und mit vielen Rastmöglichkeiten kommt diese Tour rund um Lehre daher. Zu sehen gibt es einiges.
Eine Tour für alle Generationen durch die facettenreiche Kulturlandschaft der Gemeinde Lehre hat unser Experte Ommo Ommen ausgearbeitet. Der 25-Kilometer-Rundkurs verläuft fast ausschließlich auf Wirtschafts-, Wald- und Radwegen. Die Tour ist familienfreundlich und inklusive zahlreicher Rastmöglichkeiten gestaltet, es sind kaum Steigungen zu bewältigen und die Strecke kann problemlos mit einem Stadt- oder Tourenrad befahren werden.
Als Start- und Zielpunkt haben wir die fünfflügelige Windmühle in Wendhausen ausgewählt. Der Einstieg in den Rundkurs kann selbstverständlich auch an anderen Streckenabschnitten erfolgen. Für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, stehen am direkt an die Mühle angrenzenden Sportplatz ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Die 1837 erbaute Windmühle, ein technisches Baudenkmal, kann übrigens besichtigt werden.
Der Otte-Teich, das Feuchtbiotop westlich von Groß Brunsrode, könnte als Gelegenheit für einen ersten Zwischenstopp dienen, Bänke laden dort zum Verweilen ein. Bis dahin führt die Strecke von Wendhausen zunächst über einen Wirtschaftsweg nach Hondelage, dort lohnt sich ein Abstecher zum Naturerlebniszentrum des Hondelager Förderkreises Umwelt- und Naturschutz (FUN) , und weiter in nördlicher Richtung in das große Hainbuchen-Waldgebiet, das ein bedeutendes Vernetzungselement im europäischen Schutzgebietssystem darstellt. An der Strecke durch den Hainbuchenwald stehen zahlreiche Waldinformationstafeln.
„Hier ist der seltene Mittelspecht zu Hause. In diesem Waldgebiet lebt die größte Mittelspecht-Population Niedersachsens“, informiert Naturexperte Ommo Ommen.
Von der Windmühle in Wendhausen bis ins Beienroder Holz
Auf der Radtour zu sehen: Herrenhaus, Flechtorfer Mühle, Beienroder Holz
Wir verlassen den Otte-Teich und radeln Groß Brunsrode entgegen. An der Kirche in der Ortsmitte lohnt sich immer ein kurzes Verweilen, ebenso wie am Groß Brunsroder Herrenhaus, an dessen Stelle vor Jahrhunderten auch mal eine Wasserburg stand. Am Herrenhaus vorbei geht es nun auf dem Radweg parallel zur Kreisstraße 36 in Richtung Flechtorf.
Große Getreidefelder säumen den Weg, am Horizont sind schon die riesigen Türme der Flechtorfer Mühle zu erkennen. Wir nähern uns Flechtorf durch eine Wiesenlandschaft und erreichen den Ort quasi durch die Hintertür, ganz in der Nähe der Mühle und der Burg Campen, die im Jahr 1279 erstmals erwähnt wurde. Erhalten sind noch Mauerreste der früheren Burg und ein Teil eines fürstlichem Amtshauses aus dem 16. Jahrhundert, das über ein steinernes Erdgeschoss und einen aufgesetzten Fachwerkbau verfügt.
Eichen, mehrere hundert Jahre alt, geben dem Beienroder Holz eine besondere Atmosphäre. Gleiches gilt für die Reste der ehemaligen Muna – allerdings eher im negativen Sinn, denn Zwangsarbeiter mussten dort Nazi-Kampfmittel produzieren. Nun geht es in Richtung Lehre. Vorbei an Feuerwehr, Kita, Grundschule und Dorfmuseum bietet sich ein Zwischenstopp an der örtlichen Eisdiele an.
Durch den historischen Ortskern verlassen wir die „Gemeindehauptstadt“ und fahren über einen Wirtschaftsweg nach Wendhausen. Kurz vor dem Ziel könnten wir im Innenhof des 1688 erbauten Schlosses nochmals in längst vergangene Epochen hineinschnuppern.
Hinweis zur „Zweiradzeit“
Dieser Artikel ist Teil unserer Fahrradserie aus den Jahren 2019 und 2021. Die Magazine zur „Zweiradzeit“ – das zweite Touren-Magazin wie auch das dritte Touren-Magazin – sind im Online-Shop von Funke Medien Niedersachsen erhältlich.