Helmstedt. Mehr Beratung für Menschen mit einer Behinderung und deren Angehörige gibt es ab sofort in Helmstedt.

Seit Anfang 2018 entstehen in ganz Deutschland neue Beratungsangebote für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) bietet eine umfassende Beratung zu allen Fragen rund um Rehabilitation und Teilhabe. Auch in Helmstedt gibt es seit Donnerstag dieses Angebot.

Die Beratung umfasst unter anderem die Bereiche Schule, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Hilfsmittelversorgung, Persönliches Budget und Gesundheit. Die EUTB unterstützt Ratsuchende dabei, selbstbestimmt über ihr Leben zu entscheiden. Die Beratung ist kostenlos und findet auf „Augenhöhe“ statt, ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Ratsuchenden und unabhängig vom Träger.

Dies ist das Ergebnis der politischen Bemühungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und ein wichtiger Baustein des Bundesteilhabegesetzes (BTHG). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Wolfenbüttel wurde vom Sozialministerium damit beauftragt, diese Leistung für die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt zu erbringen. „Ein weißer Fleck auf der Landkarte sollte vermieden werden“, berichtet Thomas Stoch über Gespräche mit dem niedersächsischen Sozialministerium. Stoch ist zusammen mit seinem Kollegen Uwe Rump-Kahl verantwortlich für die Behindertenhilfe des DRK-Wolfenbüttel. Außerdem sind beide seit dem 1. Januar Geschäftsführer der DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH, dem Träger der EUTB-Beratungsstelle. „Die EUTB ist auf das gute Beratungsnetzwerk in Stadt und Landkreis Helmstedt und Wolfenbüttel angewiesen, wird es ergänzen und auf die vorhandenen Angebote verweisen“, erklärt Rump-Kahl.

Die Beraterinnen in der EUTB, die Sozialwissenschaftlerin Carina Gehrke und die Soziologin und Heilpädagogin Silvia Schade, sind erreichbar über die Rufnummer 05351/58580 oder per E-Mail unter: eutb@inkluzivo.de. Sabine Rübesam gehört auch zum Team. Eine App für Smartphones steht zur Verfügung, mit der Interessierte die EUTB-Angebote vor Ort finden können. Sie haben die Möglichkeit, direkt über das Internet individuelle Termine anzufragen.

Gemeinsam wollen die beiden Kolleginnen Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine Rechtsberatung, zum Beispiel im Widerspruchs- und Klageverfahren, dürfe zwar nicht angeboten werden. Trotzdem lohne es sich immer, gemeinsam Bescheide zu prüfen, sagen die Beraterinnen.

Offene Beratungszeiten werden ab sofort immer donnerstags von 10 bis 15 Uhr in den Räumen der Geschäftsstelle des Roten Kreuzes in Helmstedt, Schöninger Straße 10, angeboten. Wer nicht in die Beratungsstelle kommen kann, wird zu Hause besucht.