Helmstedt. Um die Aufbruchstimmung und die Kulturlandschaft im Landkreis ging es in der jüngsten Leserkonferenz unserer Zeitung.

An der Aufbruchstimmung im Landkreis Helmstedt wird gearbeitet, aber sie wird noch nicht gelebt. Mit dieser Einschätzung haben sich der Helmstedter Andreas Warmbein und Corinna Tjiang aus Königslutter turnusgemäß aus der ehrenamtlichen Leserkonferenz der Helmstedter Nachrichten verabschiedet. Im März wird die Konferenz personell neu besetzt, zu der auch Andreas Meißner aus Helmstedt und Ank Leuschner-Canters aus Velpke gehört haben.

„Es gibt nicht genügend Bausteine, die eine Vorfreude auf die Zukunft wecken und den angestrebten Aufbruch im Kreis Helmstedt erlebbar machen“, meinten Warmbein und Tjiang, die die Arbeit der Redaktion und das Geschehen in unserer Region mehr als zwei Jahre lang mit ihren Anregungen und Hinweisen kritisch begleitet haben. Wenn die Bürger für den Strukturwandel begeistert werden sollen, müssten die Neugierde immer wieder geweckt und das Feuer kontinuierlich geschürt werden, lautet der Ratschlag der beiden Leser für die kommenden Jahre.

Für die künftige Gestaltung der im Schnitt viermal jährlich tagenden Leserkonferenz haben Warmbein und Tjiang ebenfalls einen Wunsch: „Die Redaktion sollte sich trauen, das Potenzial der teilnehmenden Leserinnen und Leser noch mehr zu nutzen.“ Man könnte ihnen konkrete Aufgaben übertragen, sie nicht nur an Diskussionen beteiligen. Das würde die Verbindlichkeit der Mitarbeit erhöhen, so die Einschätzung. Die Redaktion sagte beim Abschiedstreffen zu, diese Anregungen aufgreifen und prüfen zu wollen.

Die Kulturlandschaft im Kreis Helmstedt, für die sich Warmbein und Tjiang auf unterschiedliche Weise engagieren, stand abschließend im Mittelpunkt der Leserkonferenz. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob ein besseres Netzwerk der vielen beteiligten Akteure zu einer Steigerung des Angebots führen könnte. „Das Thema Netzwerk ist schwierig, wenn sich die Handelnden als Konkurrenten betrachten“, meinte Corinna Tjiang, die in Königslutter zahlreiche Konzerte im Dom mitorganisiert hat, zum Grundsätzlichen. „Es gibt davon abgesehen keine Netzwerk-Notwendigkeit als solche. Die Vielfalt vieler kleiner Anbieter von Kultur kann auch eine Qualität sein“, so Tjiang. Sich untereinander mehr zu helfen, zum Beispiel in puncto Technik und Equipment, das allerdings wäre wünschenswert, befand Andreas Warmbein.

Für die Werbegemeinschaft Helmstedt aktuell/Stadtmarketing kündigte Warmbein an, dass sie ihr Veranstaltungsportfolio und ihre Arbeitsabläufe auf den Prüfstand stellen werde. Ab und zu sei es gut, Dinge neu zu bewerten und zu ändern. „Man muss Veränderungen dem Publikum aber erläutern, damit sie akzeptiert werden“, spielte Warmbein auf das Beispiel der umstrittenen Tierkrippe auf dem Weihnachtsmarkt an, die durch Familienangebote ersetzt werde – was ausführlich begründet worden sei.