Helmstedt. Im Gespräch mit unserer Zeitung verrät Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert, wohin sich die Stadt entwickeln soll.

Der erste Monat im neuen Jahr ist fast vorüber. Höchste Zeit, auch Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert einen Blick auf das riskieren zu lassen, was 2019 kommen wird und kommen könnte. Seine wichtigste Botschaft lautet: Die Kreisstadt Helmstedt steht bei den Menschen in Sachen Wohnortwahl immer höher im Kurs. Die logische Konsequenz: „2019 gehen viele Ressourcen in die Wohnbebauung.“

2019 sinken die Gebühren für Abwasser. „Alle anderen Gebühren bleiben gleich“, erläutert Schobert in seinem Ausblick auf das aktuelle Jahr.

Auf der Liste der wichtigsten Projekte steht die Buschhaus-Nachnutzung ganz oben. Dieser Punkt hat mehrere Aspekte. Der erste ist die Klärschlammverbrennung. „Damit baut das Unternehmen EEW seinen Standort aus“, meint Schobert. Das habe positive Effekte für die Stadt.

Der zweite Aspekt ist aus Schoberts Sicht ein wichtiger Schritt in Richtung Entwicklung des Standortes Buschhaus. Und in dieser Sache sei er mit dem Landkreis Helmstedt und allen beteiligten Gebietskörperschaften auf einer Linie. Es geht um das Thema Recycling. Schobert könnte sich vorstellen, dass es am Standort Buschhaus nicht bei Klärschlammverbrennung und dem andiskutierten Batterierecycling bleibt, ganz im Gegenteil: „Unsere Rohstoffe im Boden sind endlich. Damit wird Recycling in allen Bereichen deutlich wichtiger. Wenn wir das in diese Richtung bekommen und die Schiene reaktivieren, könnte der Transport über die Bahn passieren.“

Mit dieser Vision spricht Schobert im Gleichklang mit Gerhard Radeck, denn auch der Landrat hat bereits laut über ein Technologie- und Kompetenzzentrum im Bereich der Rohstoffgewinnung durch Recycling nachgedacht und das mit einem Gründerzentrum in der Alten Post in Helmstedt in Verbindung gebracht. Für letzteres arbeitet das Regionalmanagement Helmstedter Revier bereits an einem Konzept.

Helmstedt sei eine intakte Stadt mit vielen Reizen, so Schobert, dazu gehörten die kurzen Wege und eine hervorragende Verkehrsanbindung über Straße und Schiene. Auch das Nachtleben gewinne wieder an Attraktivität. Alles zusammen führe zu einem Zuspruch bei Neubürgern.

Um dem dauerhaft gerecht werden zu können, nennt Schobert zwei Programme als vorrangig: Infrastruktur und die Schaffung von Wohnraum. In den nächsten fünf bis acht Jahren sollen alle Kindertagesstätten zu Ganztags-Kitas werden. Das heißt: Sie werden modernisiert. Ebenso soll es den Grundschulen der Stadt ergehen, sprich Sanierung und Modernisierung der alten Bausubstanz. Das Projekt Kaisergarten einbezogen, will Schobert ein Angebot schaffen, das über dem Bedarf liegt. Für ihn ist das ein wichtiges Argument, wenn es um den Zuzug junger Familien geht.

Schoberts Ausblick geht über das Jahr 2019 hinaus: ob Baugebiete in den Stadtteilen und Dörfern, innerstädtische Verdichtung, Gewerbegebiete, ein Stadtentwicklungskonzept oder das Einzelhandelskonzept. „2019 ist ein Jahr der Weichenstellung“, sagt der Bürgermeister und fügt hinzu: „Ich wünsche mir, dass wir den Schwung aus 2018 in 2019 beibehalten, das gilt für alle Bereiche.“