Königslutter. . Im Neujahrskonzert der Propstei Königslutter geht es in der Stadtkirche „Mit Figaro ins Rokoko“. Die Camerata Instrumentale und Solisten treten auf.

Mit dem festlichen Neujahrskonzert „Mit Figaro ins Rokoko“ startet die Propstei Königslutter am Sonnabend, 19. Januar, um 18 Uhr in der Stadtkirche musikalisch in das neue Jahr. Alle Stücke des Abends verbindet laut einer Mitteilung, dass sie den Geist der Wiener Klassik atmen – auch wenn sie nicht aus der Zeit Mozarts stammen.

Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre zu einem der größten Opernerfolge, die Mozart in seinem Leben landen konnte: Die Hochzeit des Figaro. Nicht nur auf der Opernbühne zählt das Werk bis heute zu den beliebtesten überhaupt, die Ouvertüre ist angesichts ihrer gewohnt quirlig-sprudelnden, nie versiegenden Vitalität mit scharfen dynamischen Kontrasten und einem enormen Crescendo gegen Ende auch im Konzertsaal häufig als brillantes Eröffnungs- oder auch Zugabenstück anzutreffen.

Schwerpunkt des ersten Teils bilden dann Konzertarien, die Mozart für Sopran und Orchester komponiert hat – oftmals als Einlagen für Opern anderer Komponisten. Eine Besonderheit bietet die Szene und Arie „Ch’io mi scordi di te“ KV 505, die neben dem Sopran auch noch ein Klavier als Soloinstrument beinhaltet. Francisca Prudencio, in Königslutter aus zahlreichen Konzerten mit Matthias Wengler bekannt und erst kürzlich auch in Martin Palmeris Misatango sowie im Weihnachtskonzert „Es war einmal“ im Kaiserdom zu erleben, wird als Solistin in Mozarts Konzertarien zu erleben sein, den Klavierpart spielt Matthias Wengler.

Im zweiten Teil wird dann auf die Wiener Klassik zurückgeschaut: Tschaikowskys Rokoko-Variationen, ein Parade-Stück der Cello-Literatur, entstand im Spätherbst 1876 in einer besonders sorgenvollen Lebensphase des Komponisten. Es scheint, als blicke Tschaikowsky in den Rokoko-Variationen wie durch ein Fernglas zurück in eine längst versunkene Welt – eine Welt, die er offenbar als heil und unbeschwert empfunden hat.

In Königslutter wird Tobias Münch zu hören sein – seit vielen Jahren ist er als Cellist ständiges Mitglied der Camerata Instrumentale Berlin.

Auch das letzte Werk des Abends ist ein Rückgriff auf alte Formen: Sergej Prokofjews Sinfonie Nr. 1 D-Dur unterscheidet sich in Klang und Form stark von anderen Werken des Komponisten: Es gibt kein gigantisches spätromantisches Orchester, keine Aufführungsdauer, die an der Stundengrenze kratzt, sondern ein klassisches Orchester und nur bescheidene 15 Minuten Aufführungsdauer.

Auch für dieses Neujahrskonzert wurde die Camerata Instrumentale Berlin gewonnen, die musikalische Leitung des Abends hat Propsteikantor Matthias Wengler.