Helmstedt. Mehr als 1560 Sonntage hintereinander sind sie von der Drillingskiefer aus durch den Lappwald gelaufen, die Mitglieder des Helmstedter Lauftreffs.

Kein einziger Termin ist ausgefallen seit der Auftaktveranstaltung im November 1988. Am Sonntag nun wurde das 30-jährige Bestehen des Treffs gefeiert, bei einsetzendem Regen. Doch das spielte keine Rolle, denn ihren Spaß am Laufsport haben die Anhänger dieses ehrenamtlich organisierten Fitness-Angebotes auch schon bei Hagelschauern, Sturmböen oder zugefrorenen Wegen durchgezogen.

Ohne Leidenschaft und Liebe zur Sache, vor allem auf Seiten der Betreuer und Gruppenleiter, wären eine solche Konstanz und Verlässlichkeit nicht möglich. Darauf gingen auch die Gratulanten ein, die kurz vor dem Start zum Jubiläumslauf einige Worte an die versammelte Läuferschar richteten: Friedrich-Wilhelm Diedrich für die Stadt Helmstedt, Claudia Gläsner für den Kreissportbund und Günter Sievert für den Niedersächsischen Leichtathletik-Verband, Kreis Helmstedt.

„Wir hatten mehr als 90 Teilnehmer, so viele, wie seit einigen Jahren nicht mehr“, freute sich Wolfgang Henze, der Gründer des Lauftreffs, bei der anschließenden Feier mit Kaffee, Tee und Kuchen auf dem Parkplatz an der Drillingskiefer.

Viele „Ehemalige“ statteten dem Lauftreff zum Jubiläum einen Besuch ab, darunter einige Teilnehmer der ersten Stunde. Zwölf Läufer und Walker der LG Börde untermauerten mit ihrem Besuch die freundschaftlichen Beziehungen, die der Helmstedter Lauftreff seit fast 29 Jahren mit Niederndodeleben in Sachsen-Anhalt pflegt. Christa Bensch, die ehemalige Leiterin der LG Börde und ihre Nachfolgerin Birgit Mühlenberg führten die Delegation an.

„Aus Eichenbarleben ist Fritz Eichler angereist, der zwei Wochen nach der Grenzöffnung sonntags zur Lauftreffzeit mit seinem Trabbi an der Drillingskiefer erschien und wie ein Mensch vom anderen Stern begutachtet wurde“, blickte Henze schmunzelnd zurück.

Ein Urgestein der Helmstedter Laufszene, der 81-jährige Paul Kaczor, der mittlerweile in der Altmark lebt, ließ sich am Sonntag ebenfalls blicken an der Drillingskiefer. Wolfgang Henze trug zur Feier des Tages einen schneeweißen Baumwoll-Trainingsanzug, von 1988. Mit diesem Outfit hatte alles begonnen für den Lauftreff und das ehrenamtliche Betreuerteam, das über die Jahrzehnte hinweg viele Gesichter gesehen hat.