Königslutter. . Anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November polierte Christine M. Kaiser die Stolpersteine in der Bahnhofstraße 16.

Aufgerufen zur Putzaktion im Landkreis Helmstedt hatte Kaiser schon Ende Oktober über ihren Twitteraccount. „Es sollte selbstverständlich sein, dass die Stolpersteine im Landkreis regelmäßig gepflegt und wieder aufpoliert werden, um sichtbar zu bleiben und so auch weiterhin die Erinnerung an die unzähligen Opfer der nationalsozialistischen Barbarei wachzuhalten,“ erläuterte sie angesichts der beiden völlig stumpf gewordenen Messingplatten und fügte hinzu: „Weil in die Messingplatten die Namen der Opfer eingraviert sind, heben sie die Individuen heraus aus der Anonymität der Millionen Verfolgten und Ermordeten. Dadurch wird für viele von uns das eigentlich Unfassbare erst greifbar.“

Die beiden Stolpersteine in Königslutter erinnern an den Lehrer Adolf Klimt und seine jüdische Frau Henny, geborene Nelke, die den Naziterror überlebten und ab 1948 dort wohnten. Die Gedenksteine waren im August 2011 im Beisein der damals einzigen noch lebenden Tochter, Elisabeth Brinkmann (1924–2016), von dem Künstler Gunter Demnig verlegt worden.