Helmstedt. Mit einer drei Kilometer langen Menschenkette haben 2500 Schüler am Freitag in Helmstedt ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung gesetzt.

Die Schülerkette rund um die Helmstedter Innenstadt richtete sich auch gegen den neuen Hass in der Welt. Initiator war das Gymnasium Julianum, das gleichzeitig einen Aktionstag unter dem Motto „Zwischen Freiheit und Unterdrückung“ veranstaltete. Die Botschaft, die durch die beeindruckende Menschenkette von Helmstedt ausgehen soll, ist eindeutig: Es gibt keine Alternative zu einem friedlichen und toleranten Miteinander.

Alle Helmstedter Schulen haben sich nach Angaben der Julianum-Leitung an der Menschenkette beteiligt. Eingereiht hatten sich Landrat Gerhard Radeck und Dorothee Kirsch, die Dezernentin für Gymnasien an der Landesschulbehörde in Braunschweig. Die Polizei regelte für 20 Minuten den Verkehr und sperrte zum Beispiel den Ludgerihof komplett.

Der Projekttag am Julianum galt dem historisch mehrfach bedeutsamen Datum 9. November, das mit Blick auf das Jahr 1938 für Reichspogromnacht steht. Überall in Deutschland brannten damals jüdische Einrichtungen, veranlasst vom nationalsozialistischen Gewaltregime.

Die Teilnahme an der Kette war den Schülern freigestellt. „Es ist ganz bedeutend, wenn so viele Schulen in Helmstedt ein Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Populismus setzen“, sagte Dezernentin Dorothee Kirsch nach Auflösung der Menschenkette. Ihr sei es ein Anliegen gewesen, sich persönlich und als Vertreterin der Schulbehörde klar hinter die Botschaft der Aktion zu stellen.

Schülerkette gegen Rassismus und Intoleranz in Helmstedt

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    Landrat Gerhard Radeck lobte das Engagement der Schulen und der Schüler. „Solch eine Aktion ist enorm wichtig in der heutigen Zeit. Man braucht sich nur anzuschauen, wie derzeit in einigen Ländern auf den Migrationspakt der Vereinten Nationen reagiert wird. Das ist sehr traurig.“

    Die Menschenkette aus Schülerinnen und Schülern zog sich vom Ludgerihof über Goethestraße, Walbecker Straße, Leuckartstraße und Wilhelmstraße bis zur Poststraße. An vielen Stellen hielten die Mädchen und Jungen ihre Banner hoch, auf denen sie eine Welt ohne Hass, Vorurteile und Ausgrenzung forderten. Ihr Wunsch: eine bunte Welt voller Vielfalt. Am Ludgerihof sangen die Kinder der Ludgerischule ein Friedenslied, Passanten filmten und fotografierten das Geschehen, abgesichert von der Polizei. „Für die gute Zusammenarbeit sind wir sehr dankbar“, sagte Heike Roy, Direktorin am Julianum.

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    Im Unterricht hatten sich die Schüler am Julianum mit verschiedenen Aspekten rund um den 9. November befasst. Begleitend dazu wurde eine Ausstellung in der Aula zusammengestellt. Sie geht auf die Themen Revolution, Demokratie, Gewalt und Unterdrückung ein.