Helmstedt. . Die Teilnehmer entdecken die Architektur der 60er Jahre. Auch das Kloster St. Marienberg zeigt 60er-Jahre-Paramente.

Die Blicke ruhen auf den Wohnblöcken im Helmstedter Elzweg. „Ein zweckgebundener Wohnungsbau“, kommentiert jemand, ein anderer sagt: „Auf wenig Platz wurde hier viel Wohnraum geschaffen“ und einem dritten fällt die „extreme Farbigkeit“ auf – die wohl erst kürzlich hinzugekommen ist. Es sind die Beobachtungen einer Umgebung, in deren Zentrum die St.-Thomas-Kirche eingebettet liegt.

Dieser Sakralbau aus Beton steht im Mittelpunkt der Führung am Dienstagabend. Architekt Henning Mindt nimmt die Teilnehmer mit auf eine Architektur-Reise zurück in die 1960er bis 1980er Jahre. Zurück in eine Zeit, in der Architekten nach neuen Baustoffen suchten, um die „Inszenierung eines emotionalen Moments“ – wie Mindt das Entwerfen einer Kirche nennt – umzusetzen. Die Wahl dieser Jahrzehnte: Beton. Ein Baustoff, der „etwas mitbringt“, sagt Mindt. Der den Kirchenbau revolutioniert und einen Kontrast zu den eigentlichen Einsatzbereichen von Beton gebildet habe – Krieg und Fabriken. Dieser Stoff vermochte es im Bereich der Sakralbauten, die Architekten von Grundrisszwängen zu befreien. Zu sehen sei das eindrucksvoll an der St.-Thomas Kirche.