Helmstedt. Heinz Uhlemann (71) und Wulf Geißler (70) wollen die Marinekameradschaft Helmstedt in ein neues Fahrwasser bringen.

Eine Welle der Begeisterung für die Marine erfasste die Deutschen zu Kaisers Zeiten. Wilhelm II. träumte davon, bei der militärischen Beherrschung der Weltmeere ein starkes Wort mitreden zu können. Es war die Zeit, als sich Staaten über ihre Flotten und Streitkräfte zu definieren versuchten. Der Stolz auf die militärische Satisfaktionsfähigkeit, das Vertrauen auf die Überlegenheit der eigenen Nation waren erste Bürgerpflicht.

Diese Art von Stolz war trotz des verlorenen Ersten Weltkrieges auch 1928 noch sehr verbreitet. Und so beschlossen einige Helmstedter, die in eben jenem Kriege Besatzungsmitglieder des Schlachtschiffs „von der Tann“ gewesen waren, ihre Erinnerungen an gemeinsam durchlebte Gefechte auf See und die einstige Größe der Kriegsmarine in einem Verein zu pflegen, weit entfernt von der rauen See. Sie gründeten die Marinekameradschaft Helmstedt, die vermutlich einen Vorläufer hatte, den Marineverein.