Mariental. Großeinsatz der Helmstedter Feuerwehren: Gemeinsam mit Einsatzkräften aus Sachsen-Anhalt bekämpfen sie einen Unterholzbrand im Lappwald bei Mariental.

Rund 170 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem Landkreis Helmstedt und aus Sachsen-Anhalt bekämpften Dienstagnachmittag bis weit in die Abendstunden hinein einen Brand im Lappwald. Auch am frühen Mittwochvormittag flammte das Feuer immer wieder auf.

Auf einer Fläche von 240 000 Quadratmetern hatte sich aus bislang ungeklärter Ursache das Unterholz entzündet und sich zügig ausgebreitet. Um das Ausmaß des Brandes einschätzen zu können, war der Polizeihubschrauber Phönix im Einsatz. Von dort kam gegen 18 Uhr die erste Entwarnung: Die Ausbreitung ist gestoppt.

Der Alarm war gegen 15.52 Uhr eingegangen, berichtet Einsatzleiter Maik Wermuth von der Freiwilligen Feuerwehr Grasleben. Der Pilot eines Flugzeuges habe die Rauchentwicklung im Wald beim Überflug entdeckt. Die Besatzung habe der Flugsicherung in Bremen die Koordinaten durchgefunkt. Diese habe schließlich die Einsatzleitstelle der Feuerwehr informiert, so
der Gemeindebrandmeister Graslebens.

Binnen Minuten waren Einsatzwagen, in erster Linie Tanklöschfahrzeuge, der Feuerwehren aus Grasleben, Mariental, Groß Twülpstedt, Helmstedt, Bahrdorf, Süpplingenburg, Büddenstedt, Walbeck, Schwanefeld und Weferlingen vor Ort. Weitere Kräfte, zum Beispiel aus Süpplingen und Königslutter, wurden im Laufe des Einsatzes angefordert. Am frühen Mittwochmorgen wurden diese dann teilweise von frischen Kräften aus Rottorf, Rennau und Barmke abgelöst.

Das Feuer war mitten im Wald ausgebrochen, 80 Meter vom nächsten Waldweg und gut drei Kilometer von einer Einmündung in den Lappwald am Ortsausgang von Mariental nach Grasleben entfernt. Vor Ort unwegsames Gelände. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, richteten die Wehren mit den Tanklöschfahrzeugen einen Pendelverkehr ein. Pausenlos brachten die Fahrzeuge je nach Größe 2000 bis 4000 Liter Löschwasser aus einem Hydranten an der Grasleber Straße in Mariental in die Nähe des Brandortes.

Von dort pumpte es ein „wasserführendes Fahrzeug“ über lange Schläuche zur Einsatzstelle mitten im Dickicht. Vom ehemaligen Kolonnenweg auf Sachsen-Anhaltiner Seite taten es die Wehren aus Weferlingen, Schwanefeld und Walbeck gleich.

Immer wieder flammten Glutnester auf, die große Gefahr, so Maik Wermuth. Denn das Feuer hatte sich bereits in den ausgedörrten Waldboden gefressen. Darum tränkten die Einsatzkräfte das gesamte Areal mit „Vollstrahl“ komplett durch, wendeten jeden Zentimeter Unterboden, teilweise in mühevoller Handarbeit mit Harken.

Die Ursache für den Brand ist noch unklar. Der Wald gehört dort der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Antje Feldhusen, die stellvertretende Waldbrandbeauftragte, erklärte, dass so ein Brand nicht zwingend gelegt sein müsse. Es reiche bereits die enorme Trockenheit. Unachtsamkeit sei aber nicht auszuschließen, hieß es allgemein. Die Löscharbeiten dauerten bis Redaktionsschluss an.

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