Hötensleben. Schüler aus Rheinland-Pfalz nehmen in einem Camp die „Herausforderung Grenze“ an. Sie lernen viel über psychische Folter in der ehemaligen DDR.

Mulmig sei ihr schon gewesen, gesteht Naomi, während sie im Hötensleber Rathaus mit ihren Mitschülern das Abendessen zubereitet. Gemeint ist ein Interview, das die Schülerin der IGS Landau (Rheinland Pfalz) während des zweiwöchigen Geschichtscamps mit dem Ex-DDR-Bürgerrechtler Alexander W. Bauersfeld in der Gedenkstätte Marienborn geführt hatte. „Ich brauchte einen Moment, um die Kamera hinter mir zu vergessen“, blickt die 15-Jährige zurück. Das sei eine echte Herausforderung gewesen, schmunzelt sie, „doch um ein sich herausfordern geht es ja auch.“ Naomi ist eine von 14 Schülern, die sich im Rahmen des schulinternen Projektes „Herausforderung 2018“ für das Geschichtscamp „Herausforderung Grenze – Wir und die Anderen“ in Hötensleben beworben hatte.

Bei dem Camp, das zum dritten Mal direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ausgerichtet wird, handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Gesamtschule Landau mit der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, dem Grenzdenkmalverein Hötensleben und der Gemeinde Hötensleben. Ziel von „Herausforderung 2018“ sei es, die Schüler nachhaltig in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, erläutert Lehrer Ulrich Roos das Schulkonzept. „Unsere Projekte sind breit aufgestellt und werden von den Schülern in Eigeninitiative vorbereitet“, so der Lehrer.