Helmstedt. Auf die heimischen Agrarbetriebe kommen harte Einbußen zu, im Nordkreis noch mehr als im Südkreis. Die Trockenheit ist existenzbedrohend.

Die langanhaltende Trockenheit bedroht zunehmend die Existenz vieler Landwirte im Landkreis Helmstedt. Das bestätigte Kreislandwirt Gerhard Rott in einem Telefonat mit unserer Zeitung. Er forderte die Politik auf, die Frage möglicher Ausgleichs- oder Entschädigungszahlungen zu klären. Auch die Rüben- und Maisernte, so fürchtet er, könne die Verluste aus dem Getreidegeschäft nicht auffangen. Die von Nordzucker angekündigten Vorabzahlungen auf die kommende Rübenernte könnten sich, so Rotts Bedenken, letztlich sogar als Boomerang erweisen.

Die Einbußen bei den Ernten folgen einem Nord-Süd-Trend: Landwirte mit Feldern im Nordkreis sind demnach schlimmer dran als ihre Kollegen im Südkreis. Der Unterschied steckt in den Böden: Im Süden habe man schwere Lehmböden. Dort, so Rott, erwarte man Einbußen zwischen 20 und 30 Prozent. Auf den sandigen Tonböden im Nordkreis müssten die Landwirte bis zu 50 Prozent Verlust bei ihrer Getreideernte hinnehmen. Das gelte für Betriebe, die ihre Felder nicht beregnen können.