Lehre. Rudolf Goerke ist schon seit 50 Jahren Meister im Handwerks des Schuhmachers. Nun erhielt er dafür seinen Goldenen Meisterbrief.

Schuhe. Große, kleine, schwarze, weiße, bunte. Und vor allem: Viele. Sie dominieren immer noch Rudolf Goerkes Leben. Zumindest ergibt sich dieser Eindruck beim Blick ins Wohnzimmer des Schuhmachers aus Lehre. Nicht nur hat er für unser Gespräch einige besonders schöne Exemplare seiner ehemaligen Lehrlinge hervorgeholt, auch stehen in einer Vitrine hinter dem Tisch in Reih und Glied unzählige Miniaturschuhe. Im Gespräch mit Goerke wird schnell klar: Schuhe, das ist für den 74-Jährigen eine lebenslange Leidenschaft. Erst kürzlich erhielt er für das 50. Jubiläum seiner Meisterprüfung den Goldenen Meisterbrief von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.

„Es ist einfach wunderbar, einen Schuh von Anfang bis zur Vollendung mit den eigenen Händen selbst zu machen“, sagt Rudolf Goerke. Das hat ihn schon immer fasziniert. Auch, als er in seiner Kindheit beim Schuhmacher gegenüber der Kirche in Lehre auf dem Hocker saß und zuschaute, ab und zu einen Holznagel einschlagen durfte. „Das war alles noch Handarbeit“, sagt er heute. Drei, vier Schuhmacher-Meisterbetriebe habe es im Dorf gegeben: Die Zeiten waren andere. Klar, dass Goerke sich als Lehrling bewarb.