Eine wilde Verfolgungsfahrt lieferte sich eine Funkstreifenbesatzung der Polizei am Freitagabend in Helmstedt mit dem Fahrer eines VW Amarok.

Laut Polizei ist es umsichtig reagierenden Verkehrsteilnehmern zu verdanken, dass es bei der Verfolgung zu keinem Personenschaden gekommen ist. Gegen18.23 Uhr befuhr die uniformierte Funkstreifenbesatzung die Bundesstraße 244 aus Richtung Schöningen in Richtung Helmstedt. An der Kreuzung zur Bundesstraße 1 kam aus Richtung Harbker Kreisel ein Amarok, der mit hoher Geschwindigkeit den Kreuzungsbereich passierte. Die Beamten folgten dem Amarok, dessen Fahrer seine Fahrt in Richtung Braunschweiger Tor fortsetzte und sein Fahrzeug auf eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h beschleunigt haben soll.

Kurz vor der Kreuzung überholte der Mann laut Polizei trotz Gegenverkehrs einen Lastwagen, wobei mehrere Verkehrsteilnehmer nur durch starkes Abbremsen und Ausweichen einem Zusammenstoß entgehen konnten.

Den Kreuzungsbereich überfuhr der Fahrer bei Rotlicht. „Der Streifenwagen hatte mittlerweile Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet, doch das interessierte den Fahrer des flüchtenden Fahrzeugs wenig“, berichtete Polizeisprecher Thomas Figge.

Der Flüchtende habe sich ein ein weiteres Überholmanöver trotz bestehenden Gegenverkehrs geleistet. In Höhe des Pastorenwegs bog der Amarok-Fahrer verbotswidrig nach links in Richtung dortigen Kleingärten ab. “Durch die hohe Geschwindigkeit und die sandige Straßenbeschaffenheit wirbelte der Flüchtende derart viel Staub auf, dass die Polizeibeamten eine Gefährdung Unbeteiligter ausschließen wollten und die Verfolgung an dieser Stelle abbrachen“, erläuterte Figge am Montag.

Unterwegs seien die Beamten von einem Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Amarok in Emmerstedt gesichtet wurde. „Dort trafen die Beamten auf den auf der Hauptstraße verunfallten Amarok. Der Fahrer war aufgrund seiner nicht angepassten Geschwindigkeit in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Grundstücksmauer gekracht“, berichtete der Polizeisprecher. Der Mann sei nach dem Unfall geflüchtet. Obwohl laut Figge mehrere couragierte Zeugen den Fahrer verfolgten, konnte er wenig später entkommen.

Bei der Durchsuchung des Amarok seien mehrere Konsumeinheiten Betäubungsmittel und verschreibungspflichtige Medikamente entdeckt worden. Am Amarok entstand ein Schaden von 6000 Euro, an der Grundstücksmauer ein Schaden von 1000 Euro. Die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei bittet darum, dass sich Fahrzeugführer, die von dem Amarok gefährdet wurden, beim Polizeikommissariat in Helmstedt, Rufnummer 05351/521-0, melden.