Goslar. Eines der beiden Gebäude stand schon bei Ankunft der Feuerwehr „unrettbar in Flammen“. Die B498 bleibt wegen der Einsturzgefahr gesperrt.

Es ist weit über die Grenzen Goslars bekannt: Am Freitagabend ist eines der Gebäude des Königreichs Romkerhall in Flammen aufgegangen. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte um kurz nach 20.30 Uhr stand der Dachstuhl des historischen Hauses bereits „unrettbar in Flammen“, erklärt ein Sprecher der Goslarer Feuerwehr. Es handelt sich um das leerstehende, ungenutzte Ferienhaus – auch unter dem Namen „Villa Helene“ bekannt.

Wegen der offensichtlichen Einsturzgefahr und der Erkenntnis, dass das marode Gebäude nicht mehr zu retten war, wurde der Innenangriff abgebrochen, um eine unnötige Gefährdung der Einsatzkräfte zu vermeiden. Mit den Drehleitern aus Goslar und Clausthal sowie über tragbare Wasserwerfer löschten die Feuerwehrleute den Brand über mehrere Stunden. „Um den immensen Wasserbedarf zu decken, wurden vier B-Leitungen zur Wasserentnahme aus der Oker verlegt“, heißt es von der Feuerwehr. „Teilweise wurden 5000 Liter Löschwasser pro Minute abgegeben.“ Zeitgleich musste darauf geachtet werden, den Pegel der Oker stabil zu halten und kein kontaminiertes Löschwasser einzuleiten.

Großbrand in Romkerhalle: Feuerwehr-Einsatz zieht sich bis in den Samstagmorgen

Um 23.11 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Mithilfe einer Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera ausgestattet ist, wurde das Gebäude aus der Luft beobachtet – somit konnten Anweisungen an die Drehleitern gegeben werden. Diese Methode des gezielten Ablöschens wurde die Nacht hindurch beibehalten. Der abschließende Einsatz von Schwerschaum brachte den finalen Löscherfolg. Im Laufe der Nacht konnten erste Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden, gegen 6 Uhr am Morgen verließen die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr den Ort des Geschehens.

Zu Spitzenzeiten waren über 100 Einsatzkräfte mit knapp 30 Fahrzeugen vor Ort. Da nahezu alle Kräfte der Goslarer Feuerwehr in diesem Einsatz gebunden waren, wurde die Goslarer Feuerwache mit Einsatzkräften und Fahrzeugen der Feuerwehren Hahnenklee und Immenrode besetzt, um im Falle eines weiteren Einsatzes schnell handlungsfähig zu sein.

Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sieht sich die Aufnahmen der Drohne an. Mithilfe der Bilder wurde der Löscheinsatz koordiniert.
Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Christian Hellmeier sieht sich die Aufnahmen der Drohne an. Mithilfe der Bilder wurde der Löscheinsatz koordiniert. © Feuerwehr Goslar | Feuerwehr Goslar

Zusammen mit der Feuerwehr Goslar waren die Feuerwehren aus Oker, Clausthal, Schulenberg und Hahndorf vor Ort – zudem Fachberater verschiedener Behörden sowie des Technischen Hilfswerks. Zudem im Einsatz waren Polizei und Rettungsdienst sowie die Feuerwehrtechnische Zentrale Goslar. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“ der zahlreichen Feuerwehren sowie die Kooperation der Behörden und Organisationen an der Einsatzstelle. Man habe trotz der herausfordernden Lage „professionell, ruhig und zielorientiert zusammengearbeitet“.

Folgen des Feuers bei Goslar: Einsturzgefahr und Straßensperrung

Durch das Feuer wurde das Gebäude derart stark beschädigt, dass eine akute Einsturzgefahr herrsche, teilt die Polizei mit. Die Bundesstraße 498, an der das Hotel liegt, ist deshalb bis auf Weiteres zwischen der Einmündung zur L517 und der Einmündung zur Harzburger Straße gesperrt. Laut Verkehrsmanagementzentrale bleibt die Sperrung bis zum 27. Oktober bestehen. Die empfohlene Umleitung führt über Oker, Bad Harzburg, die B4 und Torfhaus.

Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Verletzt wurde niemand.

Die Goslarer Feuerwehr brachte den Brand noch in der Nacht unter Kontrolle.
Die Goslarer Feuerwehr brachte den Brand noch in der Nacht unter Kontrolle. © Feuerwehr Goslar | Feuerwehr Goslar