Hillerse. Beim Bau von Kunstrasenplätzen werde der Lebensraum im und auf dem Boden zerstört und weiter der Abfluss von Niederschlagswasser beschleunigt.

Die Koordinationsstelle der Natur- und Umweltschutzverbände im Landkreis Gifhorn (KONU) stellt die Notwendigkeit eines intakten Platzes für die Fußballsparte des TSV Hillerse nicht infrage, wohl aber die Entscheidung für einen Kunstrasenplatz.

„Selbst ein ,Fußballrasen‘ ist ein Sauerstoffproduzent, bietet Boden- und anderen Organismen Lebensraum, wirkt klimaregulierend, ist ein Luftfilter, schützt den Boden und nimmt Niederschläge auf. Nichts davon kann ein Kunstrasenplatz“, schreibt die KONU in einer Mitteilung.

Der Faserbelag emittiere Mikroplastik durch Verschleiß und UV-Strahlung

Zudem werde beim Bau von Kunstrasenplätzen der Lebensraum im und auf dem Boden zerstört und weiter der Abfluss von Niederschlagswasser aufgrund der Versiegelung von circa 8100 Quadratmetern beschleunigt. Außerdem werde der Kunstrasenplatz bei Sonneneinstrahlung sehr stark aufgeheizt. Schließlich sei festzustellen, dass der Faserbelag – unabhängig vom Füllstoff – Mikroplastik durch Verschleiß und UV-Strahlung emittiere. Wie viel davon ausgewaschen oder in der Luft verwirbelt in die Oker-Landschaft, in die Siedlung oder in Körper gelange, könne heute niemand genau wissen, wohl aber, dass Mikroplastik schädlich sei.

KONU spricht sich für eine Neuanlage des Naturrasens aus

Allerorten werde über die Konsequenzen menschlichen Handelns diskutiert und auf sämtlichen institutionellen Ebenen würden Lösungen und Ziele festgeschrieben, beispielsweise der Niedersächsische Weg auf Landesebene – allen sei gemein, dass genau die Auswirkungen, die ein Kunstrasen mit sich bringt, zu vermeiden seien.

In Hillerse habe es die Kommunalpolitik nicht nur selbst in der Hand, sondern trage die Verantwortung, eine zukunftsorientierte Entscheidung im Sinne der nachfolgenden Generationen zu treffen – die Neuanlage des Naturrasens.