Warmse. Den Ernstfall geprobt hat die Feuerwehr der Samtgemeinde Meinersen in der Biogas-Anlage in Warmsen. Fazit: gut gelaufen – mit Optimierungsbedarf.

Die Feuerwehr der Samtgemeinde Meinersen hatte in der Biogas-Anlage Warmse viel zu tun: Bei Arbeiten im Maschinenraum der Anlage, so das Szenario einer Übung, kam es zu einer Verpuffung, bei der mehrere Personen zum Teil schwer verletzt wurden.

„Wir haben die Übung schon vor über einem Jahr ausgearbeitet“, wird der Ahnser Ortsbrandmeister Heino Kleiß in der Mitteilung der Wehr zitiert, der für die Übung verantwortlich gewesen sei. Doch Corona habe den Akteuren einen Strich durch die Rechnung gemacht, ein Zusammenkommen der Einsatzabteilungen sei nur im Einsatzfall erlaubt.

Gruppe der realistischen Notfalldarstellung war dabei

Normalerweise verwendeten die Feuerwehren bei Übungen Dummies für die Personenrettung. Diesmal aber sei die Gruppe der realistischen Notfalldarstellung (RND) der Malteser aus Braunschweig dabei gewesen. Mehrere Mitglieder seien so geschminkt worden, dass die vermeintlichen Verletzungen kaum von echten zu unterscheiden gewesen seien.

Alarmiert worden seien die Wehren aus Ahnsen, Meinersen und Päse. Parallel dazu habe sich in Gifhorn der Zug „ManV-T“ (Massenanfall von Verletzten – Transportzug) des DRK in Bewegung gesetzt. Die Feuerwehren seien mit rund 65 Kräften im Einsatz gewesen, plus etwa 20 Kräfte des Rettungsdiensts sowie der Unfalldarstellung. Einsatzleiter sei Jan Weichsler von der Päser Wehr gewesen.

Trupps gehen unter Atemschutz ins verqualmte Gebäude

Mehrere Trupps seien unter Atemschutz ins verqualmte Gebäude gegangen, um die vier Verletzten zu suchen und zu retten. Diese habe dann der Rettungsdienst weiter behandelt. Parallel dazu sei das Feuer bekämpft worden.

Zusätzlich hätten die Organisatoren noch eingebaut, dass die Fahrerin eines Radladers sich so erschrocken habe, dass sie mit ihrem Gerät gegen eine Wand gefahren sei. Aufgrund ihrer angenommenen Verletzungen im Rückenbereich sei eine komplizierte patientenschonende Rettung nötig gewesen.

Übungsziel erreicht – aber auch Optimierungsbedarf

Neben Kleiß als Organisator hätten auch Samtgemeindebrandmeister Sven Mayer sowie der Zugführer des Wasserförderzugs des Landkreises Gifhorn, Sebastian Lehmann, gemeinsam mit mehreren Führungskräften des Rettungsdienstes den Verlauf beobachtet. Sie alle hätten eine positives Fazit gezogen. Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle Optimierungsbedarf gegeben habe, so heißt es, sei das Übungsziel erreicht und die Lage gut abgearbeitet worden.

Ein besonderer Dank habe dem Mitbetreiber der Biogas-Anlage, Henning Gottschalk, gegolten. Er habe nicht nur das Betriebsgelände für die Übung zur Verfügung gestellt, sondern die Teilnehmer zum Abschluss noch mit Getränken und Bratwürsten versorgt.